09.09.2010 Skinnerbox
Zwei Techno Hillbillies auf‘m Dach von Berlin bringen Leben in den Stelz & Stampfwahn. Iftah Gabbai (Jerusalem) und Olaf Hilgenfeld (Berlin) hatten sich im Sommer 2004 gefunden und beschlossen mit ihren Mitteln die vortrefflichsten Plätze Berlins zu erobern.
Ihr Rezept war und ist improvisierter Minimal-Techno mit rotziger House Grooviness, fast komplett von Hand mittels Pattern Sequenzern, modifizierten Taschensamplern, Analog Moog Synthesizern gespielt und kontrolliert durch self-extended Ableton Live. Erfahrung aus traditionellen Musiken kommt ihnen zugute und der Gefahr, eine - wie man vermuten könnte - grauenvolle Mixtur aus musikalischem Können und Technoerahnen zu fabrizieren, unterliegen sie keineswegs. Am Ziel vorbei liegt nicht in ihrer Natur, stellen schnell Berlins Opinion Leader der Bar25 und Bachstelzen fest und geben Skinnerbox die Plattform, sich in der Hauptstadt-Techno-Renaissance ein Plätzchen zu reservieren. Auch außerhalb wird von dem frischen Live Act der beiden gesprochen und ihr Gütesiegel öffnet ihnen nach kurzer Zeit die Tore zu großen Events wie dem Sonar, dem Fusion Festival, der c/o Pop Köln und der Ars Elektronika Linz.
Auf den Veröffentlichungen der letzten zwei Jahre, aber weit umfangreicher in ihren Live Performances, ist die Vielfalt an Einflüssen und deren Auswirkungen am besten zu hören. Zwischen paralysierendem Minimal, Break durchsetztem funky House, knallend böllerndem Techno-Jazz und ambientem Electronica Futurismus gibt es bei Skinnerbox eigentlich immer ein volles Erlebnisprogramm.
Der Review Ihres neuen Albums „King Of Spades And Marmalades“ in der De:Bug 01-2010 lautete wie folgt:
Eines der wenigen elektronischen Alben auf Vinyl diesen Monat. Dafür danken wir Doxa schon mal. Skinnerbox bieten auf ihrem Album allerdings auch einiges. Versonnen versponnene Beats. Sehr ausgiebig in eigenen Welten summende Synthesizer, skurrile Randnotizen mit Songflair und überdrehtem Charme und einiges mehr. Die 9 Tracks saugen sich wie Tentakeln an den Ohren fest, zurren in verschiedenste Richtungen, machen säuselnde Andeutungen, summende Versprechen und blicken immer wieder auf sich selbst mit einer so unverschämt unaufdringlichen Eleganz, dass man ihnen selbst den flüsternden Soul von “Hotel Towels” abnimmt. Eine Platte, die sich auf keinerlei Formatkleinigkeiten einlässt und genau deshalb völlig herausragt. (bleed)
Diese Jungs und Ihre Stories könnt Ihr also nun am 9.9.2010 in unserer Sendung und auch gleich am darauf folgenden Wochenende beim 180° Festival hier in Halle erwarten.
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