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Sie verkriechen sich in versteckten Nischen, in geschützten Eingängen von Kaufhäusern und Geschäften, oder schlafen einfach unterm freien Himmel. Und das bei Schnee und Kälte. In Hannover, so wird geschätzt, leben mehrere Hundert Obdachlose auf der Straße. Da müssen wir sie wegkriegen, sagten sich private Spender und finanzieren seit November für 34 Obdachlose die Unterbringung in zwei Hotels. Rosemarie Heinert ist eine von den Glücklichen. Sie stand im Sommer plötzlich auf der Straße. Wenn sie heute davon erzählt, kommen ihr immer noch sofort die Tränen. Sie will zurück in ihr altes Leben. Die Wohnmöglichkeit im Hotel ist ein erster Schritt dahin. Unterstützt wird Rosemarie von einem Straßensozialarbeiter der Diakonie.



Die Stadt Hannover wurde im Herbst für ihren Umgang mit den Obdachlosen heftig kritisiert. Sie hatte die Unterbringung von knapp gut 20 Menschen im Naturfreundehaus plötzlich auslaufen lassen. Und das kurz vor dem Winter. Uwe Thomas Carstensen von der Mut-Stiftung war darüber empört. Noch mehr ärgerte ihn, dass Oberbürgermeister Belit Onay gleichzeitig sagte, Hannover sei bereit, Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen. Da würden Obdachlose gegen Flüchtlinge ausgespielt. Carstensen und andere private Spender spendeten daraufhin 150.000 Euro für die Unterbringung von Obdachlosen in zwei Hotels. Hannovers Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes lobt diese private Initiative, sagt aber auch, dass sich bei der Stadt vieles zum Besseren bewege.



Autor*in: Hans-Gerd Martens

Moderation: Mareike Heß



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Veröffentlichungsdatum: 24. Februar 2021