Der Glaube versetzt Berge, heißt es üblicherweise. Im Harz versetzen Handwerker gerade eine ganze Kirche um mehr als fünf Kilometer.
Viele Wanderer kennen die Stabkirche Stiege. Sie befindet sich – inzwischen muss man wohl sagen befand – auf dem Gelände eines Lungensanatoriums in der Nähe der Ortschaft Stiege, zwischen Quedlinburg und Blankenburg im Harz.
Rund 100 Jahre stand sie dort und konnte von Wanderern bewundert werden. Entworfen wurde das Sakralgebäude im Stil der norwegischen Stabkirchen, Drachenköpfe inklusive. Ein skandinavischer Patient soll die Kirche aus Dankbarkeit gestiftet haben, weil er im Sanatorium von der Tuberkulose geeilt wurde. Im Mai 1905 wurde die Kirche geweiht.
Das Lungensanatorium wurde jedoch nach der Wende geschlossen. Damit verlor auch die Kirche an Bedeutung. Das Gotteshaus wurde zunehmend Opfer von Vandalismus, weshalb der Innenraum bereits 2011 verschlossen wurde.
Doch den Einwohnern von Stiege lag und liegt die Kirche am Herzen. Deshalb gründete sich im Dezember 2014 ein Förderverein zum Erhalt des Kirchengebäudes. Man fasste den Beschluss, die Kirche ab- und im Ort wieder aufzubauen.
Mit den Planungen und der Durchführung sind die Werkstätten für Denkmalpflege in Quedlinburg beauftragt. Wir haben mit Bauleiter Steffen Behrens gesprochen.