Ulla Harms kennt das Buchgeschäft aus nahezu allen Perspektiven: Sie arbeitete als Buchhändlerin in Österreich und Deutschland, war Marketing- und Vertriebsleiterin der renommierten Verlage Deuticke und Brandstätter und wurde schließlich als selbstständige Verlagsvertreterin ihre eigene Chefin. Diese Rolle hat sie perfektioniert. Aus den Büroräumen ihrer Vertretung ist mittlerweile die florierende Buchhandlung Buchkontor im Wiener Nibelungenviertel geworden, die Amazon, Thalia und Co. selbstbewusst entgegen tritt. Doch auch mit dieser Rolle gibt sich die Trägerin des Buchhandlungspreises 2019 nicht zufrieden: Sie eröffnete unlängst das Stadtteil-Café franzundjulius gleich um die Ecke ihres Buchladens. Beide Unternehmen steuerte Ulla Harms durch die Corona-Krise, die sie auch deshalb an ihre Grenzen führte, weil sie dank neuer Geschäftsmodelle eine überraschende und vor allem kräfteraubende Hochkonjunktur erlebte.
Foto: Katarina Lindbichler