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Der transatlantische Konsens innerhalb der NATO ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Der NATO-Gipfel im Juni wirft seine Schatten voraus: Die Einigkeit der Allianz steht auf dem Prüfstand. Während die Staaten der EU vor allem auf eine gemeinsame Abschreckung gegenüber Russland setzen, drängen die USA zunehmend auf mehr Eigenverantwortung seitens der Europäer. Sie wenden sich immer mehr vom europäischen Kontinent ab und richten ihren Blick auf China, den Iran oder Israel. Wie verlässlich sind die USA als Schutzmacht in Zukunft? Braucht es eine strategische Neuausrichtung der NATO – und wenn ja, wie sieht diese aus?

Europas sicherheitspolitisches Bewusstsein wächst. Angesichts des zunehmend volatilen Verhältnisses zu den USA investieren europäische Staaten so viel in ihre Verteidigung wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dennoch bleibt Europa auf absehbare Zeit auf die operative und strategische Unterstützung Washingtons angewiesen und vollzieht einen Balanceakt. Ist dies der Zeitpunkt für einen europäischen Pfeiler innerhalb der NATO? Welche sicherheitspolitische Rolle kommt der EU trotz begrenzter militärischer Kompetenzen zu? Und wie kann europäische Souveränität mit der Einbindung ins transatlantische Bündnis in Einklang gebracht werden?

Über diese Fragen diskutieren wir mit unseren großartigen Gästen Prof. Marina Henke, Professor of International Relations an der Hertie School und Direktorin des Centre for International Security sowie Gudrun Engel, Senior Correspondent and Leiterin des ARD Studio Washington.