Bist du ständig am Handy, scrollst durch Nachrichten, Social Media oder Videos – und merkst, dass du danach trotzdem innerlich leer bist? In dieser Folge von Neuroklar spreche ich über ein Phänomen, das ich immer wieder beobachte: die Abhängigkeit von Handys und die Dauerberieselung durch Informationen – vor allem aus meinen Beobachtungen in der Bahn. Fast jeder ist beschäftigt, schaut auf sein Display, während nur sehr wenige Menschen einfach nur da stehen oder sitzen, ohne Ablenkung.
Ich stelle Fragen, die viele vielleicht noch nie bewusst gestellt haben: Warum müssen wir jede Sekunde füllen? Warum fühlen wir uns gereizt, rastlos oder gestresst, wenn wir offline sind? Warum suchen wir ständig neue Impulse, selbst wenn sie uns nicht wirklich weiterbringen? Und wie hängen diese Ablenkungen mit der Negativität zusammen, die uns in einen Strudel aus Informationen und Emotionen zieht?
Neurobiologisch passiert dabei einiges: Unser Gehirn reagiert auf jede neue Information mit kleinen Dopaminimpulsen, unser Belohnungssystem wird überreizt, und der präfrontale Kortex – zuständig für Konzentration, Planung und Selbstkontrolle – wird ständig unterbrochen. Gleichzeitig aktiviert die Dauerberieselung die Stressachse, was zu unterschwelligem Cortisol, innerer Anspannung und Überlastung führt. Kurz gesagt: Unser Nervensystem ist dauerhaft beansprucht, wir verlieren Klarheit, Konzentration und innere Ruhe.
In dieser Folge teile ich meine Beobachtungen, erkläre die neurobiologischen Hintergründe und zeige auf, warum echte Pausen, bewusste Offline-Zeiten und direkte Dialoge so wichtig sind. Ich spreche auch darüber, wie wir die Kontrolle über unsere Aufmerksamkeit zurückgewinnen können – ohne Technik zu verteufeln, aber mit klarem Blick auf das, was unser Gehirn wirklich unterstützt.