Keine Wohnung, keine Arbeit – keine Arbeit, keine Wohnung. Ein Teufelskreis, aus dem viele Obdachlose nicht mehr rauskommen, auch wenn sie sich noch so anstrengen. Housing First will diesen Teufelskreis durchbrechen. Der Begriff bedeutet: erst die Wohnung, dann findet sich alles weitere.
In Hannover ist jetzt ein Neubau nach der Housing-First-Idee bezogen worden. Einer der ersten Mieter ist Franz-Konrad Bauer. Er hatte in Hannover lange kein eigenes Dach überm Kopf: Er kam in Notunterkünften unter, in der Jugendherberge und im Hotel. Die eigene Wohnung, das ist für ihn die Chance, neu anzufangen.
Ohne Hilfe ist das allerdings nicht so einfach. Wie läuft das genau mit dem Mietvertrag, wo gibt’s günstig Möbel und Geschirr? Für alle Fragen stehen beim Housing-First-Projekt in Hannover zwei Sozialarbeiterinnen den Mieterinnen und Mietern zur Seite. Wie alles bei Housing First ist auch die Annahme der Hilfe freiwillig. Niemand soll bevormundet oder gegängelt werden. Eine Wohnung zu haben, wird als Grundrecht gesehen.
Der Bau des Mietshauses für Wohnungslose hat gut zwei Millionen Euro gekostet, dazu kommen die Kosten für Entwicklung und den Unterhalt. Das meiste Geld wurde gespendet.
Autor*in: Hans-Gerd Martens
Moderation: Angela Behrens
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Veröffentlichungsdatum: 28. April 2021