Spielen und Sterben – Tür an Tür. Das gehört zum Alltag im Kinder- und Jugendhospiz Joshuas Engelreich in Wilhelmshaven. Aber wie fühlt sich das für die Gäste an? Können sie da wirklich eine entspanntere Zeit verbringen, auch die Geschwisterkinder? Angela Behrens hat das Hospiz besucht, sich alles angesehen und mit Eltern, Geschwistern, Pflegern und Mitarbeitern gesprochen und sagt: „Da ist noch ganz viel Leben und Lachen vor dem Sterben“.
Gerade den Geschwisterkindern wird dort viel Aufmerksamkeit geschenkt. Sie haben eine 140 Quadratmeter große „Insel“ für sich zum Toben, Kochen, Entspannen und für vertrauliche Gespräche. Dort dürfen sie alles über den Tod und das Sterben fragen, Tabus gibt es nicht.
„Kinder sind da ganz offen“, sagt Sozialarbeiter Yannick Tibbe. Stephanie und Jörg aus Gütersloh besuchen mit ihren vier Kinder seit sechs Jahren in den Sommerferien das Hospiz. Ihr ältester Sohn Timon ist 16, hat eine ganz seltene Nervenkrankheit: Morbus Alexander Leukodystrophie. Er verliert nach und nach alle Fähigkeiten. Inzwischen kann er sich kaum noch bewegen und auch nicht mehr sprechen. „Hier zu sein, ist einfach eine große Entlastung und die Chance, auch mal mit den gesunden Kindern etwas zu unternehmen“, sagen die Eltern. Sie wünschen sich, das Timon zuhause sterben kann. Darauf werden sie von den Fachkräften vorbereitet. Aber auch im Hospiz können Eltern diese schwere Zeit durchleben. Für den Abschied gibt es ein besonderes Zimmer und berührende Rituale.
Autor*in: Angela Behrens
Moderation: Angela Behrens
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Veröffentlichungsdatum: 16. August 2023