Wie du lernst, loszulassen, ohne die Kontrolle zu verlieren: Intuition, Zufälle und das, was du beeinflussen kannst.
In dieser Episode von „Mann sein“ geht es um eines der grundlegendsten und zugleich geheimnisvollsten Themen des Lebens: das Schicksal. Jeder von uns hat sich schon einmal die Frage gestellt, ob unser Weg im Leben vorherbestimmt ist oder ob wir tatsächlich die Kontrolle darüber haben, wohin wir gehen. Genau diese Frage steht im Zentrum dieser Episode: Was bedeutet Schicksal wirklich? Ist es eine unsichtbare Macht, die unser Leben lenkt, oder haben wir mehr Einfluss, als wir oft glauben?
Viele Menschen sehen Schicksal als etwas, das außerhalb ihrer Kontrolle liegt, als etwas, das ihnen passiert, egal wie sehr sie sich anstrengen. Andere glauben fest daran, dass sie ihr eigenes Schicksal in der Hand haben und durch ihre Entscheidungen und Handlungen ihr Leben aktiv gestalten können. Aber wo liegt die Wahrheit? Liegt sie wirklich in einem dieser Extreme? Oder ist es möglich, dass Schicksal und freier Wille Hand in Hand gehen?
In dieser Episode werde ich mit dir darüber sprechen, wie du eine gesunde Balance zwischen der aktiven Gestaltung deines Lebens und dem Vertrauen ins Schicksal finden kannst. Denn genau da liegt der Schlüssel: in der Balance zwischen dem, was du kontrollieren kannst, und dem, was du loslassen musst.
Wir beginnen mit der Frage, wie viel von unserem Leben tatsächlich in unseren Händen liegt. Natürlich haben wir über viele Dinge Kontrolle: Wir entscheiden, welchen Weg wir beruflich einschlagen, mit wem wir uns umgeben und wie wir uns in bestimmten Situationen verhalten. Diese Entscheidungen sind ein Ausdruck unseres freien Willens. Es ist wichtig, dass wir Verantwortung für unser Leben übernehmen und aktiv handeln, anstatt nur darauf zu warten, dass das Leben uns irgendwohin führt. Erfolg und Zufriedenheit kommen nicht von allein – sie erfordern Einsatz, klare Ziele und die Bereitschaft, Entscheidungen zu treffen. Das ist der Teil unseres Lebens, den wir aktiv gestalten können.
Doch, und hier wird es interessant: Es gibt auch Momente im Leben, die wir nicht vorhersehen oder kontrollieren können. Plötzlich tritt etwas Unerwartetes in unser Leben – eine zufällige Begegnung, ein Ereignis, das unsere Pläne komplett durcheinanderwirft. Das ist der Moment, in dem sich das Schicksal zeigt. Diese unvorhersehbaren Wendungen sind es, die uns oft das Gefühl geben, dass unser Leben von äußeren Mächten gesteuert wird. Doch ist das wirklich so? Wie viel liegt tatsächlich in unserer Hand, und wie viel wird uns durch das Schicksal vorgegeben?
Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo in der Mitte. Es gibt Dinge, die wir durch unseren Willen und unsere Entscheidungen beeinflussen können. Aber es gibt auch Dinge, die einfach passieren – unabhängig davon, wie sehr wir uns bemühen. Die Kunst besteht darin, unseren freien Willen zu nutzen, wo immer wir können, aber auch das Schicksal zu akzeptieren, wenn es sich zeigt. Weder können wir alles kontrollieren, noch sollten wir uns dem Schicksal völlig ausliefern. Es geht darum, die richtige Balance zu finden.
Das bringt uns zur nächsten wichtigen Frage: Wie finden wir diese Balance? Wie können wir erkennen, wann es Zeit ist, aktiv zu handeln und Entscheidungen zu treffen, und wann es besser ist, loszulassen und dem Fluss des Lebens zu vertrauen? Diese Frage ist eine der größten Herausforderungen im Leben, denn sie erfordert Weisheit und Gelassenheit. Es ist schwer zu akzeptieren, dass wir nicht alles kontrollieren können – besonders in einer Welt, die uns ständig sagt, dass wir die Verantwortung für unser eigenes Glück in der Hand haben.
Gelassenheit ist jedoch kein Zeichen von Schwäche, sondern von Weisheit. Sie bedeutet, dass wir erkennen, dass nicht alles in unserer Macht liegt – und das ist vollkommen in Ordnung. Manchmal müssen wir akzeptieren, dass das Leben seinen eigenen Weg geht, unabhängig davon, was wir uns wünschen oder geplant haben. Das erfordert Mut und Vertrauen.
Ein Zitat, das mir dazu einfällt, lautet: „Es gibt keine Zufälle. Was uns begegnet, hat oft mehr mit uns zu tun, als wir im Moment verstehen.“ Das bedeutet, dass vieles von dem, was wir als Schicksal oder Zufall betrachten, in Wirklichkeit das Ergebnis vieler kleiner Entscheidungen ist, die wir im Laufe der Zeit getroffen haben – bewusst oder unbewusst. Zufälle sind oft gar nicht so zufällig, wie sie scheinen. Wenn wir genauer hinschauen, erkennen wir, dass unser Zutun viel mehr Einfluss auf die Wendungen des Lebens hatte, als wir dachten.
In diesem Zusammenhang spielt auch die Intuition eine entscheidende Rolle. Diese innere Stimme, die uns sagt, wann wir dem Schicksal vertrauen sollten und wann es Zeit ist, aktiv einzugreifen. Unsere Intuition ist wie ein leiser, aber präziser Kompass, der uns den Weg weist, besonders in Momenten, in denen wir uns unsicher fühlen oder vor schwierigen Entscheidungen stehen, bei denen uns der Verstand nicht weiterhilft. Intuition ist dieses Gefühl im Bauch, das dir sagt: „Hier musst du loslassen“, auch wenn der Verstand vielleicht widerspricht. Oder sie sagt dir: „Hier musst du dranbleiben, hier lohnt es sich zu kämpfen.“ Dieses innere Wissen ist tief in uns verwurzelt und oft der Wegweiser in den schwierigen Momenten unseres Lebens.
Wenn es ums Schicksal geht, arbeitet die Intuition oft Hand in Hand mit ihm. Das Schicksal bringt uns vielleicht an einen bestimmten Punkt im Leben – durch Zufälle oder unerwartete Wendungen. Doch es ist unsere Intuition, die uns sagt, wie wir diesen Moment nutzen oder welche Richtung wir einschlagen sollten. Sie hilft uns, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen, um loszulassen oder weiterzumachen.
Ein Beispiel: Vielleicht hast du das Gefühl, dass eine Tür sich einfach nicht öffnen lässt, obwohl du alles dafür getan hast. Dein Verstand sagt dir, du solltest weiterkämpfen, aber deine Intuition flüstert dir, dass es an der Zeit ist, einen anderen Weg zu suchen. In solchen Momenten gibt uns das Schicksal durch die Intuition oft den Hinweis, dass etwas Größeres auf uns wartet, auch wenn wir es in dem Moment noch nicht sehen können. Deshalb ist es so wichtig, nicht nur auf das zu hören, was der Verstand uns sagt, sondern auch auf das, was unser Inneres uns zuflüstert.
Schicksal begegnet uns nicht nur in den großen, lebensverändernden Momenten, sondern oft in den kleinen Dingen des Alltags – ohne dass wir es sofort bemerken. Vielleicht hast du jemanden durch einen unwahrscheinlichen Zufall kennengelernt, der später eine entscheidende Rolle in deinem Leben gespielt hat. Oder du bist über eine Gelegenheit gestolpert, die dein Leben in eine ganz neue Richtung gelenkt hat. Das sind die Momente, in denen das Schicksal uns begegnet. Oft sehen wir das aber erst im Rückblick. Während des Moments selbst fühlen wir uns oft verloren oder unsicher. Erst später erkennen wir, dass dieser kleine, unscheinbare Moment alles verändert hat. Das Schicksal wirkt oft im Hintergrund, während wir noch damit beschäftigt sind, unsere eigenen Pläne zu schmieden.
Doch das Schicksal zeigt sich nicht immer nur in glücklichen Zufällen. Manchmal bringt es uns auch schwere Zeiten – Schicksalsschläge, die uns den Boden unter den Füßen wegziehen. Ob es der Verlust eines geliebten Menschen ist, eine Krankheit oder eine gescheiterte Beziehung – solche Momente fühlen sich an, als ob das Schicksal uns übel mitspielt. Aber genau in diesen Momenten zeigt sich oft, wie stark wir wirklich sind. Diese Schicksalsschläge können uns brechen, aber sie können uns auch formen. Sie zwingen uns, innezuhalten, neu zu bewerten, was wirklich wichtig ist, und uns weiterzuentwickeln.
Wichtig ist, dass wir uns erlauben, in solchen Momenten Schmerz zu fühlen und auch mal schwach zu sein. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem wir uns entscheiden müssen: Lasse ich mich von diesem Schicksalsschlag definieren, oder nutze ich ihn als Chance, zu wachsen? Schicksalsschläge sind Teil des Lebens, aber sie definieren nicht, wer wir sind. Sie sind nur ein Kapitel unserer Geschichte, nicht das Ende davon.
Am Ende des Tages geht es darum, eine gesunde Beziehung zum Schicksal zu finden. Wir dürfen nicht alles dem Schicksal überlassen und darauf hoffen, dass sich die Dinge von alleine regeln. Aber wir müssen auch erkennen, dass nicht alles in unserer Hand liegt. Es ist eine Balance zwischen dem, was wir beeinflussen können, und dem Vertrauen darauf, dass das Leben seinen eigenen Weg findet. Manchmal führt uns das Schicksal genau dorthin, wo wir hinmüssen – auch wenn wir es zunächst nicht verstehen.
Und ja, manchmal dauert es länger, als wir hoffen. Vielleicht erfordert es Geduld und Vertrauen in uns selbst. Doch wichtig ist, dass wir in diesen Momenten die Ruhe bewahren und uns daran erinnern, dass das Leben nicht immer linear verläuft. Das Schicksal hat oft seine eigenen Pläne – und genau das gibt uns die Möglichkeit, zu wachsen und zu den Menschen zu werden, die wir sein sollen.
Viel Spaß beim Zuhören und eine gute Zeit für dich - Dein Niko
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