Listen

Description

Das Horrorszenario eines Krieges in Europa, vor einigen Monaten noch unvorstellbar, ist seit dem Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine immer mehr zum Alltag für die westliche Bevölkerung geworden. Nach dem ersten Schock und dem viel zitierten Aufruf zur deutschen "Zeitenwende" durchaus nachvollziehbar, glich der Kriegsverlauf doch immer mehr den stagnierenden Stellungskämpfen des Ersten Weltkrieges bei dem keine Kriegspartei große Veränderung in den Frontverlauf bringen konnte.

Mit Beginn der ukrainischen Offensiven Mitte September hat sich dieses Bild grundlegend geändert. Ganze Landstriche, die monatelang unter russischer Besatzung standen, wurden von der ukrainischen Armee innerhalb nur weniger Tage zurückerobert. Die Truppen Putins befinden sich selbst innerhalb der russisch annektierten Oblast Donezk teilweise auf dem Rückzug.

Wie konnte es einem militärisch kleinem Land wie der Ukraine gelingen, die Armeen des Kreml derartig zu düpieren? Und wie sollte sich der Westen in Zuge dieser unerwarteten Gewinne verhalten? Das Momentum nutzen und die Hilfen für die Ukraine verstärken oder auf Deeskalation mit Putin setzen? Keine einfache Frage, bedenkt man, dass atomare Drohgebärden seitens Moskau dieser Tage wieder lauter werden und sich auch im Westen ein immer größerer Unmut über die Folgen der Sanktionspolitik und ihrer einhergehenden Energiekrise sowie galoppierender Inflation breitmacht.



Die Zeiten mögen ungewiss sein, doch eins bleibt sicher; in der neusten Ausgabe der Freitagsgesellschaft betrachten wir diese schwierigen Fragen von allen Seiten und diskutieren, was die besten Schritte zum Erhalt unserer Demokratie und Wiederherstellung des Friedens sein mögen.