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Description

Der antike Philosoph Platon verstand unter »Überreichtum« exzessiven  Reichtum, der nicht glücklich mache, weil er nicht tugendhaft sei. Das  Thema ist zwar alt, doch es wird nach wie vor kontrovers diskutiert.  Denn die weltweite Vermögenskonzentration ist enorm und soziale  Ungleichheit ein beständiges Problem.
Wie Vermögen verteilt wird, ist keine private Frage. Sie geht alle  etwas an. Gerade Gefühlszuschreibungen sind für die Akzeptanz der  Privilegien der Überreichen bedeutsam: Neid und Hass werden vorwiegend  den Armen als Laster zugeschrieben, Großzügigkeit und Mitleid den  Überreichen als Tugenden. Wer eine gerechte Gesellschaft will, muss  zuerst verstehen, wie Vermögenskonzentration wahrgenommen wird. Denn  Überreichtum gefährdet die Demokratie und die politische Gleichheit.
Moderation:
Robert Misik, Autor und Journalist
Martin Schürz
ist Ökonom und individualpsychologischer Analytiker in Wien. Er  forscht seit mehr als zwei Jahrzehnten zur Vermögensverteilung in  Europa und ist Lektor an der Wirtschaftsuniversität in Wien. 2015  erhielt er den Progressive Economy Award des Europäischen Parlaments.