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In den amerikanischen Midterm Elections werden das gesamte Abgeordnetenhaus und ein Drittel des Senats neu gewählt.

Entscheidend ist, wie generell bei amerikanische Wahlen, die  Wahlbeteiligung. Der, dessen Anhänger eher zu den Urnen gehen, gewinnt.  Wahlkämpfe sind daher weniger Überzeugungskampagnen, sondern  Mobilisierungsschlachten. Dabei spielen Emotionen und das Schüren der  Angst vor dem Gegner die Hauptrolle.

Bis auf zwei Fälle haben alle Präsidenten seit dem Zweiten Weltkrieg bei  Midterms Niederlagen eingefangen. Denn zur Mitte der Amtszeit sind die  eigenen Wähler mit den politischen Verhältnissen noch eher zufrieden und  daher weniger zu mobilisieren. Dagegen brennen die politischen Gegner  darauf, es endlich dem Präsidenten und seiner Partei zu zeigen.  Allerdings wird das Ganze noch durch lokal relevante Themen und Personen  beeinflusst, denn ohne den Präsidenten als Zugpferd auf dem Stimmzettel  wird anderes plötzlich wichtiger.

Der Ausgang dieser Wahlen hat große Auswirkungen auf die US-Innenpolitik  und vor allem auf die restlichen zwei Jahre der Präsidentschaft von Joe  Biden.

Reinhard Heinisch, Universitätsprofessor für  Österreichische Politik in vergleichender europäischer Perspektive und  Leiter des Fachbereichs Politikwissenschaft und Soziologie, Paris Lodron  Universität Salzburg

Eva Nowotny, Vorstandsmitglied des Bruno Kreisky Forums, Diplomatin i.R., Vorsitzende des Universitätsrates der Universität Wien