Schiebst du gerade eine Entscheidung vor dir her? Tage-, wochen- oder monatelang stagniert die Situation nun schon. Kein Ende in Sicht.
Lass uns das noch diese Woche lösen. Auch wenn das nicht immer trivial ist, so gibt es doch ein einfaches Handlungsschema. Es besteht aus drei Schritten, zwei falschen Überzeugungen und einem Bonustipp.
Schritt 1: Meinungen und Informationen sammeln. Um dem Bestätigungsfehler zu entgehen, musst du andere Meinung oft aktiv einholen. Doch Achtung: Es geht nicht darum, möglichst viele Meinungen von allen möglichen Leuten zu sammeln, sondern möglichst vielfältige Meinungen von den richtigen Leuten.
Schritt 2: Wäge die Nachteile ab. Was könntet in welcher Option schiefgehen und vor allem: mit welcher Wahrscheinlichkeit. Oft haben wir vor Varianten mit einem Verlust mehr Angst, als vor verlustlosen Varianten, obwohl wir eigentlich nur auf den zu erwartenden, mittleren Gewinn schauen sollten.
Schritt 3: Gelange zu mehr Gewissheit. Wir sprechen ja vermutlich von einer schweren Entscheidung, sonst wäre sie nicht überfällig. Hier lohnt sich es sich immer, mehr Energie in mehr Gewissheit zu investieren. Was könntest du tun, um von den Optionen genauer zu wissen, wie wahrscheinlich die Risiken sind oder was genau passieren würde? Gehe diese Extrameile für mehr Gewissheit. Auf dem Weg zur Entscheidung musst du zwei falsche Überzeugungen ablegen. Zum einen, dass sich Entscheidungen nicht am Ergebnis bemessen lassen, sondern nur an der Menge an Information, die dir zum Zeitpunkt der Entscheidung zur Verfügung stand. Hinterher bist du immer schlauer, aber hinterher solltest du nichts bereuen. Vorausgesetzt, du hast obigen Schritt 3 nicht weggelassen.
Zum anderen, dass gute Entscheidungen keine Nachteile oder Risiken haben. Entscheidungen ohne Nachteile und Risiken sind keine Entscheidungen, sondern Banalitäten. Die beste Entscheidung ist diejenige, bei der die Abwägung aller Vor- und Nachteile die besten Aussichten bietet. "Wer nichts riskiert, der trinkt auch keinen Champagner", sagt ein russisches Sprichwort. Mal abgesehen davon, dass ich keinen Champagner mag, trifft es ins Schwarze.
Zuletzt der Bonus-Tipp: Verschriftliche den Entscheidungsprozess. Dokumentiere den Sammelprozess der Schritte 1-3 und formuliere deine Sorgen und den Abwägungsprozess für dich aus. Das ist der beste Weg, um klare Gedanken zu (ver)fassen.
www.sascha-feth.de