Im Podcast-Format "Hör-Saal: 15 Minuten Forschung" haben ForscherInnen der Universität Graz seit Mitte März ein Mal pro Woche verschiedene Fragen rund um die Corona-Krise aufgeworfen, diskutiert und beantwortet. Nachdem sich die Covid-19-Situation in Österreich zum Glück sehr positiv entwickelt hat, wird das Gesprächsformat jetzt erweitert: Ab dieser Woche geht es um auch aktuelle sowie um allgemein spannende Wissenschaftsthemen, um neue Ergebnisse und Erkenntnisse und darum, die Persönlichkeiten hinter der Forschungsarbeit etwas näher kennenzulernen.
Den Anfang in diesem ausgebauten Konzept macht Astrophysikerin Astrid Veronig. Sie beschäftigt sich mit dem Stern, der uns das Leben auf der Erde ermöglicht, über den wir aber längst noch nicht alles wissen - mit der Sonne. Und dabei steht unter anderem auch der Strahlenkranz dieses Sterns im Mittelpunkt - er wird auch "Corona", nach dem lateinischen Wort für "Kranz" oder "Krone" genannt, "was natürlich momentan leider kein positiv konnotiertes Wort ist", so Astrid Veronig.
Dennoch fasziniert sie diese Schicht der Sonne, die zwar weiter vom Zentrum des Sterns weg liegt, aber trotzdem sehr viel höhere Temperaturen als der Kern aufweist. Warum das so ist und wieso die Sonne mitunter gewaltige Mengen von Plasma abschleudert, die das Weltraumwetter gehörig beeinflussen können, sind Fragen, die die Astrophysikerin unter anderem erforscht.
Bald, so erhofft sich ein internationales Forschungsteam, werden wir darüber und auch über andere Themen - Sonnenwind oder Sonnenfleckenzyklus, beispielsweise - mehr wissen. Denn aktuell fliegt eine Raumsonde der ESA in Richtung Sonne, um dort möglichst nahe am Stern neue Daten zu sammeln. Die Universität Graz leitet die Softwareentwicklung des Röntgenteleskops STIX, das ganz wesentlich für den Erfolg der Mission "Solar Orbiter" ist. Auch darüber spricht Astrid Veronig und erklärt, dass, obwohl diese Forschungen so weit weg von der Erde passieren, das Coronavirus dennoch einen gewissen Einfluss darauf hat.