Ein Gespräch mit Susanne Thiem: Autorin, Kommunikationscoach und Bloggerin.
Wann ist es Zeit, ein Buch über die Erfahrungen mit dem eigenen Leben nach einer Krebsdiagnose zu schreiben oder besser über die Sprachlosigkeit danach? Wenn es nach Susanne Thiem gegangen wäre eigentlich schon viel früher – genau genommen bereits vor drei Jahren.
„Krebs ist kein Small Talk“ ist nicht das Buch, was sie schreiben wollte, sondern eines, das sie schreiben musste, sagt sie. Trotzdem hatte sie immer wieder Angst vor dem Schritt der Veröffentlichung. „Ist das, was ich da formuliere, gut genug?“ – „Kann ich damit raus gehen?“ – „Interessiert das überhaupt irgendwen?“ Das waren alles Fragen, die sie lange ausbremsten.
Jetzt ist es endlich da und wir sprechen darüber:
Wie ihr Weg zum Buch nach der Burstkrebsdiagnose 2012 (in der Schweiz) verlaufen ist und warum das alles so lange gedauert hat.
Wie sich ihrer eigenen Kommunikationseinstellung verändert hat. Über ihre Ressourcenaktivierungen. Blockierende Glaubenssätze: „Über Krebs spricht man nicht.“
Über den Buchtitel, der aus einem „Wutmoment“ ihrerseits entstand, der von ihrem Mann mit dem Satz „Krebs ist eben kein Small Talk.“, in einem Küchengespräch aufgefangen wurde.
Wir tauschen uns über die Schwierigkeit der richtigen Dosierung über das K-Thema aus. Wie sage ich, dass ich Krebs hatte? Wie nehme ich die anderen dabei mit? Wo sage ich es und wann nicht?
Sie berichtet mir, wann die erste Begegnung mit ihrer Sprachlosigkeit in Bezug auf das Krebsthema stattfand. Wie sie als Kind schon ausgeschlossen wurde, als ihre kleine Freundin an einem Hirntumor verstarb. Wie es besser gehen hätte können und was ein Kinder-Onkologe (Prof. Sven Gottschling – Saarland) dazu sagt.
Dann reden wir aber auch über die Methodik der „Gewaltfreie Kommunikation“ nach Marshall Rosenberg und wie die in „kniffeligen“ Kommunikationsgeflechten helfen kann. Um Gefühle geht es und deren Formulierung. Auch über das Gesundheitssystem in der Schweiz sprechen wir und was da anders läuft.
Über ihren Job in der onkologischen Studienbegleitung und was sie aus den Erfahrungen als Studienkoordinatorin gelernt hat. Das Stille und Sprachlosigkeit nicht das Gleiche sind und das wir nicht immer sofort mit Lösungen kommen sollen, sondern erst einmal einander zu hören.
SHOWNOTES:
Die Webseite von Herztöne mit allen Möglichkeiten der Kontaktaufnahme:
Ihr Blog „Red Wellies“:
Red Wellies Blog – Nach dem Brustkrebs geht’s weiter
Über ihr Buch:
Krebs ist kein Small Talk. Worte finden, wenn sie fehlen.
Die vier Schritte der "Gewaltfreien Kommunikation":
1. Was siehst du? - Trenne deine Beobachtung von deiner Bewertung.
2. Was fühlst du? - Welche Gefühle kommen hoch?
3. Was brauchst du? - Gibt es ein Bedürfnis, mit dem die Gefühle zusammenhängen?
4. Deine Bitte? - Wie kann das Bedürfnis erfüllt werden und von wem?
Zwei Buchtipps für GfK:
Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation. Die Sprache des Lebens.
Besonders interessant für Ärztinnen und Ärzte:
Dr. Stephanie Schnichels, Patienten- und Teamkommunikation für Ärzte.
Das Buch zum Thema Krebs, das ihrem Mann geholfen hat alles besser zu verstehen:
Siddhartha Mukherjee: Der König aller Krankheiten. Krebs. Ausgabe in Englisch
Podcastfolge mit Alexandra Brosowski, Spiegel-Bestseller Autorin, Ghostwriterin und Schreibcoach:
#22 - "Schreib es dir doch einfach von der Seele." - Zellenkarussell
Podcastfolge mit der Pädagogin Familien- und Paartherapeutin Dagmar Höffken:
"Ich habe Krebs." - Wie sag ich´s dem Kinde?
Lesenswert: „Wie geht es Dir?“ - No more Floskelmodus, please. - ZellenkarussellMein Ratgeber
„Warum sagt mir das denn niemand? Was Du nach einer Krebsdiagnose alles wissen musst.“
und mein Workbook gegen die Angst:
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