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Diskussion an Reclaim Democracy (28.02.2020) mit Slave Cubela, Politikwissenschafter, Organizer, Publizist; Silke van Dyk, Professorin für Politische Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena; Mark Eisenegger, Professor am Institut für Kommunikation und Medienforschung der Universität Zürich und Leiter des Forschungsinstituts Öffentlichkeit und  Gesellschaft; Susan Boos, Redaktorin der Wochenzeitung WOZ; Melinda Nadj Abonji, Schriftstellerin ; Moderation: Matthias Hui

Öffentlichkeit ist ein für demokratische Prozesse unerlässliches Gewebe,  vielschichtig und umkämpft, geflochten aus Medien, Politik,  Bildungsinstitutionen, Bewegungen, Zivilgesellschaft, NGO usw.  Öffentlichkeit steht unter dem Einfluss von zivilgesellschaft-lichen  Bewegungen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, wird aber ebenso  von kommerziellen, gesellschaftlichen und politischen Interessen  geprägt. Dieses Ge-webe der Öffentlichkeit befindet sich gegenwärtig in  einem starken Wandel, was viele Fragen auslöst:  Welchen Einfluss und welche Folgen haben die Digitalisierung und der  Aufschwung der sozialen Medien?  Welche Bedeutung hat die lügenbasierte Macht- und Medienpolitik à la  Trump und Co?  Wird damit das Terrain für eine zunehmend gewalttätige Politik  (Repression im Innern, Säbelrasseln und Kriege im Aussen) geebnet?  In welchem Verhältnis steht dies mit den langjährig hegemonialen oder  zumindest dominanten neoliberalen Narrativen?  Wie steht es um das Recht auf freie Meinungsäusserung, wie um  kommerziell getriebene mediale Machtballungen?  Befinden wir uns auf dem Weg in einen Überwachungskapitalismus?  Brauchen Bewegungen, die gesellschaftliche Alternativen zur Geltung  bringen wollen, je auch eigene Diskursräume?  Wie können diese gestärkt werden, und in welchem Verhältnis stehen sie  zum medialen Mainstream?  Kann eine kritische Öffentlichkeit gewahrt und gestärkt werden, oder  erodieren gerade die Grundlagen für demokratische Debatten?