Die Aufklärung wurde bisher vornehmlich negativ begriffen: als Befreiung von fremder Leitung. Soll der Mensch aber nicht doch in Vorurteilen gefangen oder von seinen Trieben beherrscht bleiben oder in den bodenlosen Abgrund des Nihilismus stürzen, dann hat auf die negative eine positive Aufklärung zu folgen: Der Mensch soll sich selbst leiten. Dies soll er durch seine Vernunft tun. Aber an eben diese glauben die meisten nicht, was sie auch reden mögen: Sie sind Arationalisten.
Die meisten Menschen glauben nicht an Vernunft, sie sind Arationalisten: 0:08
Der Arationalismus zeigt sich an der Besessenheit unserer Zeit von persönlicher Erfahrung: 7:31
- Von wem man meint, ihm fehle irgendeine Erfahrung in einer Sache, der darf nicht mitreden: 9:28
- Man gesteht dem, dem man die Erfahrung abspricht, nicht zu, sich einzumischen: 11:05
- Insbesondere in Fragen der Moral glaubt man nicht an die Vernunft, sondern klebt an der Erfahrung: 14:29
- Da Vernunft nichts gilt, gilt auch Philosophie als Vernunftwissenschaft nichts: 18:08
- Ideologien wie etwa der Feminismus verwerfen die Vernunft und vergötzen die individuelle Erfahrung: 37:18
Der Arationalismus zeigt sich darin, dass Vernünftigkeit als Anmaßung empfunden wird: 51:31
Viele mögen sich viel auf ihre Vernünftigkeit einbilden, gestalten aber ihr Leben nicht nach Vernunft und Wissenschaft: 56:39
Der Arationalismus bestimmt die meisten Menschen: 1:06:25
Der Arationalismus und Relativismus unserer Zeit ist schuld an Schwärmerei, Verschwörungstheorien und sogenanntem Populismus: 1:07:44