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Der Weg, der in den Tag führt Teil Eins - Karukora

Hörbuch, 23. Teil

»Diese steinerne, aus geschmolzenem Vulkangestein er­richtete Wand war nicht durch eine Laune der Natur oder wie das Raue Gebirge durch den Druck der Gro­ßen Welle nach dem Sturz entstanden, sondern ein mächtiges, meilenlanges Bauwerk aus einer längst ver­gangenen Zeit, das zumindest in seiner Höhe einen Ver­gleich mit dem Südwall nicht scheuen musste. Auch hier im Norden hatte jemand eine Grenzmauer errich­tet, die die Jahrtausende fast unbeschadet überstanden hatte, weil sie fast vollkommen unter Eis und Schutt begraben lag. War der Fjall Tud'AsQ etwaein Vorgän­gerbauwerk oder wie der gigantische Wall erst zweitausend Jahre später in der Zeit der Reichskriege ent­standen? Wobei „erst“ ein etwas unpassender Be­griff war, denn beide Daten lagen auch für Straif schier end­los weit zurück in einer vom Nebel der Jahrhunder­te verschleierten Vergangenheit, über die er nur übertrieb­ene und bruchstückhafte Geschichten kannte. Doch diese Mauer, unter deren Schatten er sich duck­te, war keine tote Ruine. Sie strahlte Macht und Bos­haftigkeit aus, als wäre sie gerade eben erst von ihren Erbauern verlassen worden. Wie einen Geruch dünste­te sie dieses Böse aus dem spiegelglatten und speckig glänzenden Obsidian, aus dem sie errichtet war, aus. Sein Instinkt warnte Straif vor einer Gefahr, die größer war als die Eiswölfe, größer als alle Ungeheuer, denen er in den Überlebenden Ländern je begegnen mochte. Konnte diese Bedrohung der Grund sein, aus dem die Wölfe geflohen waren? Hatte ihre feine Witterung sie aufgenommen, ihr Instinkt sie gewarnt? Hatten sie das Böse gespürt, aber auch das Licht und die Wärme?«

Dies ist die 6. Podcastfolge der 2. Season.

Sprecher: Nikolaus Klammer

Musik: Heinz Christian

Alle Rechte liegen bei den Künstlern

DER WEG, DER IN DEN TAG FÜHRT

Sechstausend Jahre sind vergangen, seit sich die hochentwickelte Kultur der Vorgänger in ihrer Hybris selbst vernichtet hat. Obwohl viele Länder der Welt dabei vollkommen zerstört wurden und die heute unbetretbaren Jenseitigen Lande  im Westen bilden, sind die Vorgänger für die heutigen Völker nur mehr eine vage Erinnerung und ihr enormes technisches Wissen ist fast  vollkommen vergessen.  Allein Märchen und Sagen erzählen von ihnen und   ihren Geheimnissen.

Doch noch immer kämpfen uralte Roboterarmeen  und Kriegsmaschinen östlich der großen Wüstenstadt Karukora in  einer gewaltigen Schlacht, die nicht enden will. Gibt es eine alte  Landkarte, die durch diese Ebenen des Ewigen Krieges nach Pardais, der Stadt des Friedens, führt? Der alte Märchenerzähler Alis ist davon  überzeugt. Er gerät auf der Suche nach ihr zusammen mit seinem Enkel  Selin, dem Kaufmann Juel und dem jungen Mönch Sahar am Hof des grausamen  Herrschers von Karukora in ein Kesseltreiben aus Intrigen,  Verschwörungen und finsteren Mordplänen.

Und welches dunkle Geheimnis verbirgt sich wirklich hinter dem Weg, der in den Tag führt?