In der neuesten Folge unseres Podcasts „Wirtschaft Köln unplugged“ spricht Moderator Björn Lindert mit Thomas Radermacher, dem Präsidenten der Handwerkskammer Köln. Radermacher ist Tischlermeister und Ehrenamtler mit Leidenschaft. Auf die Frage, wie man überhaupt Präsident wird, sagt er trocken:
„Hat man einen Sprachfehler, kann man nicht Nein sagen.“ Und wenn er heute in seine eigene Firma kommt, lacht er: „Dann wollen die Mitarbeitenden lieber schnell den Verbandskoffer holen.“ Er liebt den Einblick in politische Prozesse und bringt es auf den Punkt: „Wir sind dafür da, Politiker schlau zu machen.“ Im Gespräch geht’s um die Faszination seines Berufs, um Nachwuchsprobleme, Bürokratie, steigende Kosten und darum, warum „Work-Life-Balance“ seiner Meinung nach gefährlich werden kann, wenn man Arbeit nur noch als Belastung sieht. Köln habe eine enorme Strahlkraft, sowohl als Wirtschaftsstandort, Trendsetter und Stadt, die auf handwerkliche Stärke angewiesen ist. Denn Radermacher sagt klar: „Ohne Handwerk wäre es still, kalt und nass.“ Eine Idee von ihm hat es sogar bis in den Koalitionsvertrag geschafft: die steuer- und sozialversicherungsfreien Überstunden. Radermacher fordert mit klaren Worten weniger Bürokratie, mehr Wertschätzung und eine Rückbesinnung auf das, was unsere Gesellschaft im wahrsten Sinne am Laufen hält. Handwerk habe nach wie vor goldenen Boden. Man müsse ihn nur wieder sichtbar machen und die Menschen dafür begeistern.