In den letzten 30 bis 40 Jahren haben die europäischen Gesellschaften eine grundlegende aber schleichende Veränderung erfahren. Ob ihres schleichenden Charakters aber wurde diese lange Zeit nicht wirklich wahrgenommen. Diese Veränderung hat zu einer Pluralisierung unserer Gesellschaften – also zu einer neuen Zusammensetzung der Bevölkerung – geführt. Wenn diese nun thematisiert wird, dann immer als ein äußerlicher Vorgang. Aber Pluralisierung ist kein äußerlicher Vorgang. Deshalb ist meine Ausgangsfrage nicht: Was verändert sich?, sondern vielmehr die übersehene Frage: Was macht die Pluralisierung mit uns? Wie verändern wir uns? Was verändert sich an uns? Denn das der Punkt: Wir verändern uns alle. Dies scheint mir zentral, um zu verstehen: Wie haben sich unsere Gesellschaften insgesamt verändert?