Kennst Du das? Es ist manchmal schwer, die Meinung oder die Leistung anderer anzuerkennen, wenn wenn man nicht selbst auf die Idee gekommen ist.
Ein Beispiel dafür schildert zum Beispiel Mark Twain in seinem Buch "Europa und anderswo" über den deutschen Kachelofen. Er lobt ihn als den besten, praktischsten und sparsamsten Ofen der bislang erfunden wurde. Gleichsam staunt er über die Amerikaner, die diesen Ofen hätten adoptieren könne, es aber nicht getan haben, vielleicht, weil sie diesen Ofen nicht selbst erfunden hatten.
Diesbezüglich gibt es viele Beispiele, die belegen, dass Menschen bestimmte Sachen einfach ablehnen oder sie als weniger wertvoll betrachten, wenn sie selbst nicht die Idee dazu hatten. Das steht im Einklang mit dem (berechtigten) Wunsch, dass die eigene Idee sich doch bitte durchsetzen möge.
Unterbrechen kann man diese Denkweise nur, wenn sich Wissenschaftler verschiedener Richtungen zusammensetzen und an einem gemeinsamen Projekt arbeiten, in das sich jeder einzelne durch seine eigene Themenstellung mit einbringt. Auf diese Art und Weise findet jeder seine Themen wieder, und die Bereitschaft zur Kooperation wächst.
Es gibt gerade in der Gegenwart viele Menschen, egal welcher Profession, die bereit sind zusammenzuarbeiten, einfach, weil es ein Erfordernis der Zeit ist. Es ist heute kaum noch möglich, speziell wissenschaftliche Leistungen allein zu vollbringen. Und diese Kooperation funktioniert am besten, wenn alle gemeinsam ein Ziel haben. Dennoch kann es im Team auch Probleme geben, weil es immer auch Menschen gibt, die Entwicklungen blockieren, weil sie meinen, es war alles schon da, das ist nichts Neues. Sie ignorieren dabei die Leistung anderer und können Innovationen hemmen.
Doch auch noch heute gibt es Individualisten, Tüftler, die ihre Idee allein bis zur Produktionsreife entwickeln, wie zum Beispiel bei der Entwicklung des kabellosen Staubsaugers durch Sir James Dyson. In diesem Fall hat er sehr lange an dem kabellosen Staubsauger ohne Beutel entwickelt. Eine Lizenz für seine erste Entwicklung verkaufte er an Japan. Von den Lizenzeinnahmen baute er sein eigenes Unternehmen auf und entwickelte weitere Modelle.
Oft kommen gleiche oder ähnliche Ideen zeitgleich aus verschiedenen Ländern. Dabei gab es n der Vergangenheit Vorbehalte, speziell was die Entwicklung in der Sowjetunion betraf. Die Fachliteratur ist dort jedoch auf einem hohen Niveau, was insbesondere die Erforschung des Kosmos und die Entwicklung der Weltraumtechnologie betraf. Wie es sicher auch Dir bekannt ist, gab es hier einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft im Weltraum zwischen Amerika und der Sowjetunion, was jedoch dazu führte, dass die Entwicklung ziemlich rasant abgelaufen ist. Nicht zu unterschätzen sind hierbei auch die Aktivitäten von beiden Seiten, um an die Forschungsergebnisse des jeweils anderen heranzukommen. Ja, auch hier wurde über den Tellerrand geschaut.
An dieser Stelle wollen wir auch über die Forschungsleistung von farbigen Amerikanerinnen berichten, die einen großen Anteil daran hatten, dass es den USA erstmalig gelang, mit Astronauten auf dem Mond zu landen. Es waren die afroamerikanischen Mathematikerinnen Kathrine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson, die bei der NASA trotz Rassentrennung und Frauendiskriminierung wesentlich dazu beitrugen, dass die erste Mondlandung mit Apollo 11 gelingen konnte.
Die Geschichte dieser drei fantastischen, durchsetzungsstarken und mutigen Frauen kann man im Buch von Margot Lee Shetterly "Hidden Figures" - "Unbekannte Heldinnen" nachlesen. Auch verfilmt wurde die Geschichte im gleichnamigen Film. Für Kathrine Johnson gab es 20015 eine späte Würdigung ihrer Leistung durch die Ehrung mit Freiheitmedaille des Präsidenten. Gerade diese Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Mut und Konsequenz in der Forschung sind, wobei dazu auch eine gehörige Portion Widerstandskraft gehört.