Der Selbstheilungsnerv, der 10. Hirnnerv, besteht aus zwei Anteilen, dem vorderen und den hinteren Vagusast. Der vordere Vagusnerv-Anteil wirkt zusammen mit verschiedenen Gesichtsnerven, nämlich dem Gesichtsnerv, dem Hörnerv, dem Augenrollnerv und dem zusätzlichen Nerv. Er innerviert die inneren Organe, die Psyche und sorgt für einen Stimmungsausgleich, soziale Zugewandtheit und Kommunikation. Er galt immer als Gegenspieler zum Sympathikus, der sozusagen das Gaspedal im Körper ist und uns aktiviert.
Der hintere Vagusast kann dich zu einer inneren Starre führen, wie wir es bei Depressionen zum Beispiel fühlen, oder bei einem Gefühl der inneren Leere oder von psychischer Starre. Im Tierreich sichert diese Starre teilweise das Überleben als letzten Ausweg. Wenn zum Beispiel ein schwächeres Tier erbeutet wird, kommt es in eine leblose Starre, wodurch der Räuber dann von ihm läßt, weil er glaubt es sei tot.
Wenn es eine Dysbalance zwischen dem vorderen und dem hinteren Vagusnerv-Anteil gibt, so kann man den vorderen Ast wieder aktivieren. Dazu legt man sich mit verschränkten Fingern hinter dem Kopf auf den Rücken. Der Blick ist zur Decke gerichtet. Dann schaut man mit den Augen so lange nach rechts, bis ein Seufzer beim Atmen entsteht. Daraufhin macht man das gleiche zur linken Seite. Die Prozedur dauert nur ca. zwei Minuten. Danach bist Du wieder normal aktiv und sozial zugewandt. Sehr wirkungsvoll ist diese Stimulation, wenn sich z.B. erste Migränezeichen andeuten.