Georges Bonetti (* 1948) wirkte von 1994 bis 2011 als Sigrist der evangelisch-reformierten Kirche in Zug. Unterstützt wurde er dabei von seiner Frau Monika, solange es ihr gesundheitlich möglich war. Sie verstarb im Jahr 2016. Pfarrinstallationen, Neu- und Umbauten, Jubiläen oder Glockenaufzüge waren Höhepunkte der Amtszeit.
Mehrere Jahre amtierte er als Mitglied des Grossen Kirchgemeinderates. Im Sigristenverband engagierte er sich für die Berufsausbildung. Privat entwickelte er eine Anti-Rutsch-Sohle und gewann damit als 64-Jähriger den Zuger Jungunternehmerpreis. Seit der Pensionierung leistet Georges Bonetti Freiwilligenarbeit, unter anderem als Präsident des Vereins Pro Audito Zug, und er vertreibt selbst produzierte Lampen.
Auf die Stelle für ein Sigristen-Ehepaar in Zug stossen die Bonettis 1994 (1:30). Sie wohnen damals in Hünenberg, Georges Bonetti fährt jedoch täglich zur Arbeit nach Dietikon. Obwohl seine Frau Monika an Multipler Sklerose erkrankt und ihre Mitarbeit nicht auf Dauer gesichert ist, werden sie von der Kirche ausgewählt.Für einen nicht erschienen Pfarrer muss Georges Bonetti während seiner Tätigkeit nie einspringen. Eine angemeldete Hochzeitsgesellschaft vergisst allerdings einmal beim Apéro den Trauungsbeginn.
Georges Bonetti erzählt, wie er am ersten Arbeitstag gleich mit einem Grossanlass beginnen muss. Die Einarbeitung fällt jedoch leicht und er bezeichnet die 17 Jahre im Amt als «tolle Zeit» (5:15). Bei seiner Tätigkeit muss er die kirchlichen Abläufe kennen, er hat zu tun mit unterschiedlichen Menschen, mit Pfarrleuten, Kirchenpflege, Gottesdienstbesuchenden, Hochzeitspaaren oder Trauergesellschaften. Dazu kommen Veranstaltungen im Kirchgemeindehaus, aber auch Putz- und Wartungsdienste.
Viele Highlights erlebt der Sigrist mit Jugendlichen. Einige erwischt er beim Wein-Stibitzen und bietet sie dafür zum Laub-Rechen auf. Diese sind so begeistert, dass sie freiwillig wiederkommen. Die Kirchenglocken werden auf Initiative von Georges Bonetti wieder für Handbetrieb eingerichtet – ein grosses Erlebnis für die Kinder beim Ferienpass (9:56).
Ein grosser Einschnitt bringt die Sanierung der Kirche 2004/2005 (13:05). Georges Bonetti kann dabei in der Baukommission seine Erfahrungen einbringen. Beim 100-Jahr-Jubiläum 2006 setzt er sich zudem für die Anschaffung von zwei neuen Glocken ein. Deren Produktion erlebt er selber mit und er ermöglicht einen eindrücklichen Glockenaufzug (18:44). Während seiner Amtszeit wird auch eine neue Orgel gebaut und eingeweiht.