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Ich stelle euch heute Pilotinnen aus dem 2. Weltkrieg vor, die mit lausiger Ausrüstung zu einem der gefürchtetsten Regimente der sowjetischen Luftwaffe wurden.

Dieses Regiment bestand ausschließlich aus Frauen und war zu Zeiten des 2. Weltkriegs aktiv.

Diese Einheit wurde von Marina Raskova ins Leben gebracht, die als sowjetische Amelia Earhat bekannt war. Raskova reichte eine Petition bei Stalin ein, in der sie ihn um ein reines Frauen Geschwader bat.

1941 gab Stalin den Befehl 3 Frauen Lufteinheiten aufzustellen. Aus mehr als 2000 Bewerberinnen, die Familienangehörige oder sweethearts verloren hatten, suchte Raskova run 400 Frauen aus. Viele davon waren Studentinnen im Alter zwischen 17 und 26. In Engels, eine kleinen Stadt nördlich von Stalingrad, begann die Ausbildung. Von den zukünftigen Pilotinnen wurde viel verlangt - sie mussten sich in wenigen Monaten Wissen aneigenen, für das Soldaten normalerweise Jahre brauchten. Jede Rekrutin musste am Ende als Pilotin, Navigatorin und in der Bodentruppe einsetzbar sein, sowie über die Instandhaltung von Maschinen bescheid wissen.

Während ihrer anspruchsvollen Ausbildung mussten sich die Frauen Sexismus und Skepsis stellen. Aber nicht nur das, sie hatten lange nicht die gleichen Mittel wie ihre männlichen Kollegen zur Verfügung. Ihre Uniformen waren gebrauchte Uniformen von Männern, was übergroße Stiefel inkludierte, die sie mit ihrem Bettzeug ausstopfen mussten.

Ihre restliche Ausrüstung war nicht besser. Sie hatten keine Fallschirme, noch Radare, Waffen oder Radios. Sie mussten Stoppuhren, Taschenlampen und Stifte nutzen. Ihre Flugmaschinen waren Doppeldecker, ehemalige und veraltete Streuflugzeuge, die nie für den Kampf gedacht waren.

Der einzige Vorteil dieser Flugzeuge war, dass sie aufgrund ihres schweren Gewichts, schneller manövrieren konnten, was sie zu einem schwer zu treffenden Ziel machte.

Doch die Nachteile überwogen.

Ihre Flugzeuge waren die lautesten und beschissensten, die man sich vorstellen konnte.

In jeder Maschine saßen zwei Frauen, eine Pilotin vorne und eine Navigatorin hinten. Um die Bomben abwerfen zu können, mussten sie zunächst unbemerkt ins feindliche Gebiet vordringen. Es gab dabei nur ein Problem: Die Maschinen waren verdammt laut. Deshalb stoppten sie den Motor, um ungehört vorzudringen und warfen dann ihre Bomben ab, um dann den Motor mitten in der Luft wieder zu starten und aus der Zone wegzukommen.

Bald waren sie unter ihren Feinden gefürchtet und da ihre Angriffe immer mitten in der Nacht stattfanden und das Abschlaten den Motors wie das Geräusch eines Besens klang, nannte man sie: Nachthexen.

Die Nachthexen flogen mehr als 30k Missionen. Obwohl sie die meist dekorierteste Einheit der Sowjetischen Luftwaffe waren, wurden die Nachthexen 6 Monate nach dem Ende des 2. Weltkrieges aufgelöst und wurden nicht mal zur Siegesparade nach Moskow eingeladen, weil ihre Flugzeuge zu langsam waren.

Die Nachthexen waren maßgeblich am Sieg beteiligt und haben verdient, dass wir von ihnen wissen.