Aus der Distanz lässt sich vieles einfacher beurteilen. Man ist emotional weniger involviert. Aus der Distanz können wir eher über andere Menschen und deren Schicksale befinden, als wenn uns deren Schicksal aufgrund von persönlicher Beziehung nahe geht. Wir können also aus der Distanz leichter sagen, das oder jenes geht einfach nicht. Zum Beispiel: wir haben jetzt genügend Flüchtlinge aufgenommen. Hingegen wenn wir Flüchtlinge persönlich kennen, fällt uns so eine Pauschalentscheidung schwerer. Wir sind Wesen mit Gefühlen und auf Beziehung angelegt. Deswegen betrifft uns ein Schicksal mehr, wenn wir die betroffene Person kennen. Dennoch müssen wir auch sagen, dass es gut ist, dass wir manchmal Distanz haben und so auch mal schwere Entscheidungen zum Wohl der Allgemeinheit treffen können und dass wir damit auch einen gewissen emotionalen Schutz haben, weil uns sonst alle Schicksale überfordern würden. Nähe und Distanz. Wir benötigen beide Erfahrungen.
Ich wünsche Dir einen aussergewöhnlichen Tag!
