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Description

Wir sind nun an einem Punkt in unserem Leben angelangt, an dem wir mit der Tatsache konfrontiert werden, dass wir nicht alles kontrollieren können. Beim Rad geht es zum einen um schicksalhafte, unvorhersehbare Veränderungen, die uns direkt betreffen. Zum anderen geht es um unpersönliche Gegebenheiten, die uns als Menschen allgemein betreffen, wie beispielsweise der natürliche Reife- und Alterungsprozess. Klar ist in jedem Falle, dass wir nicht direkt beeinflussen können, was passiert. Beim Wagen (7) haben wir uns für eine Richtung entschieden und bewusst einen Weg gewählt, wobei uns das Ziel klar vor Augen lag. Beim Wagen haben wir uns gefragt: "Wo gehe ich hin?".  Beim Rad ist die Frage: "Was kommt zu mir?". Wir lehnen uns zurück, trinken Tee und nehmen eine beobachtende Haltung ein. Welche Menschen laufen uns derzeit über den Weg? Was ist uns quasi "vor die Füße gefallen"? Das Rad vermittelt ein Gefühl von Fügung, von Geführt-Sein und davon, in die richtigen Bahnen gelenkt zu werden. Das, was geschieht, passt perfekt in unser Leben, genauso wie Zahnräder, die füreinander gebaut worden sind und exakt ineinander greifen. Nicht alles, was das Rad uns bringt, erfüllt uns mit Freude, doch sicherlich mit Demut. Denn uns wird bewusst, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind, dass sich auch unter Umständen unserem Empfinden von Logik und Sinnhaftigkeit entzieht. Wir sind niemals unabhängig und wir sind keine vereinzelten Wesen auf dieser Welt, deren Ziel es sein sollte, sich von anderen unabhängig zu machen. Wir sind auf allen Ebenen verbunden, verknüpft und verschaltet und das ist genau das, was das Rad uns in dieser Lebenssituation so eindrücklich vor Augen führt.