Der Teufel ist die vermutlich härteste Karte im Tarot, denn sie beschreibt einen Zustand des Getrenntseins, der Spaltung und der Qual. Ich kann hier leider wenig Positives schreiben, auch wenn der Teufel natürlich auch seine Berechtigung hat. Wenn wir es schaffen, unseren Schatten zu begegnen und die richtigen Schlüsse aus diesem höllischen Zustand zu ziehen, gehen wir gestärkt und womöglich geheilt daraus hervor. Wenn der Teufel in Beziehungen auftritt, gehe ich von toxischen Dynamiken (häufig) oder im schlimmsten Fall von einer tatsächlich toxischen Beziehung (seltener) aus. Werden wir uns unserer Schatten in der Beziehung bewusst, ist das erst einmal gut, denn es bedeutet, dass wir wachsen können. Wenn wir uns allerdings gemeinsam in unseren Schatten-Themen "verheddern", uns gegenseitig quälen und keinen Weg finden, uns zu helfen, handelt es sich um eine toxische Beziehung. Beim Teufel geht es viel um Sucht. Toxische Beziehungen können süchtig machen, genauso wie Substanzen, pathologisches Spielen, Kaufen, übermäßiger Medienkonsum, Sport und vieles, vieles mehr. Auch unsere Gedanken können uns verführen, wenn wir dazu neigen, zu glauben, was gar nicht stimmt. Beim Teufel werden wir mit unserem Schmerz, unseren Traumata und unseren verdrängten Anteilen konfrontiert. Woran wir leiden, wird schonungslos an die Oberfläche geholt. Keine Karte für besonders gute Laune, könnte man meinen. Doch es gibt eine große Chance, die im Teufel versteckt ist. Wir haben nun wirklich die Möglichkeit, uns unseren tief vergrabenen Wunden zuzuwenden und sie zu heilen. Was wir dafür brauchen, ist Mut und Ehrlichkeit. Es lohnt sich!