Manuelas Geschichte, wie sie zu ihrer Trommel kam.
Nach der Massage, als wir noch zusammensassen, spürte ich die Präsenz meiner Grossmutter. Sie teilte mir mit: "Schau Manuela, ich gehe jetzt. Ich war lange genug für dich da." Seit meiner Kindheit hatte sie mich begleitet. In schwierigen Momenten nahm ich sie durch den sich bewegenden Vorhang wahr und wusste: Ich bin nicht allein.
Sie erklärte mir, dass ich sie nicht mehr bräuchte und
stattdessen eine Trommel bekommen würde. In diesem Moment sah ich eine Trommel durch den Raum auf mich zufliegen. Ich war verwirrt und nicht einverstanden - meine Grossmutter hatte in ihrem Leben nie etwas mit Trommeln zu tun gehabt.
Ich war traurig und wollte, dass sie bei mir bleibt.
Drei Tage später kam ich ungewöhnlich früh zu einer
Bewegungsstunde. Im Warteraum blätterte ich in einer Zeitschrift und entdeckte ein Inserat für eine Trommel. Dieser "Zufall" erregte meine Aufmerksamkeit, und ich notierte mir die Kontaktdaten. Nach einem Anruf konnte ich die Trommel wenige Tage später besichtigen.
So fand ich meine schamanische Trommel aus Eichenholz mit einem Dammhirschfell. Als ich sie zu Hause vorsichtig berührte, erschrak ich: Vor meinem inneren Auge erschien in meinem Wohnzimmer ein hell leuchtender Hirsch. Seit diesem Moment spiele ich auf der Trommel - bei Feuerzeremonien, Schwitzhütten-Zeremonien, in meiner Praxis und für mich selbst. Vom Hersteller kenne ich sogar den genauen Geburtstermin und die -zeit der Trommel.
Claudias Geschichte und ihre Verbindung zu Trommeln.
Meine Reise zur Trommelmusik begann vor vielen Jahren in Zentralamerika, wo ich Spanisch lernte, die Welt entdeckte und das Salsa-Tanzen kennenlernte. Nach meiner Rückkehr in die Schweiz gab es noch keine Salsa-Welle, und ich fand keine Möglichkeiten, diesen Tanz weiterzuverfolgen. Auf der Suche nach einer rhythmischen Tanzform, die nicht unbedingt ein Paartanz sein musste, entdeckte ich den Afrotanz. Beim Afrotanz wird zu Live-Trommelmusik getanzt, und diese Kombination hat mich sofort begeistert. Diese Leidenschaft führte mich später nach Kinshasa im Kongo, wo ich die Trommeln intensiver kennenlernen konnte. Die kongolesische Trommel hat eine besondere Eigenart: Man spielt sie im Stehen, und jede ist handgeschnitzt. Für ihre Herstellung wird ein relativ grosser Baumstamm ausgehöhlt, anschliessend mit einem Kuhfell bespannt, und der Ton wird durch Hitzeeinwirkung gestimmt.
Durch das Tanzen entwickelte ich Interesse für verschiedene Rhythmen. Anfangs konnte ich sie nicht unterscheiden, heute kenne ich einige. Der Rhythmus vom Intro wird traditionell beim Wasserholen getanzt, wobei das Gefäss auf dem Kopf balanciert wird. Was wir beim Intro singen, sind keine richtigen Wörter - ähnlich wie beim Jodeln.
"Was bedeutet dir das Trommeln, Manuela?"
"Wenn ich trommle, öffnet sich ein Vorhang in eine andere Welt. Ich erreiche Bewusstseinszustände, die im Alltag selten sind. Das unterstützt mich in meiner Arbeit."
"Was bedeutet dir Trommelmusik, Claudia?"
"Sie holt mich aus den Gedanken ins Hier und Jetzt. Sie erdet mich. Beruflich beschäftige ich mich viel mit Sprechen, Denken, Überlegen und Analysieren. Das Tanzen bringt mich zurück in meinen Körper. Ich kann mich durch den Tanz ausdrücken. Es ist ein wunderbarer Ausgleich für mich."
Motiviert, auch Deine Geschichte zu erzählen?
Über die Links findest Du mehr zu den beiden Podcasterinnen:
Manuela Krah: https://manuelakrah.ch/
Claudia Scherrer Domingos: https://www.pilipili-events.ch/
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