Vor 30 Jahren meldeten sich in verschiedenen europäischen Staaten die Rechtsaußen wieder zurück. Sie blieben damals meist Außenseiter, ein überschaubares Spektrum, beschreibt der ehemalige wissenschaftliche Leiter des Dokumentationsarchivs österreichischer Widerstand, Gerhard Baumgartner, das
damalige rechte Aufflackern. 30 Jahre später stellen die Rechtsaußen in verschiedenen europäischen Ländern die Regierungen. Ein Podcast (2) von Wolfgang Mayr.
Die einstigen rechten Außenseiter sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Sie regieren Ungarn, seit einem Jahr Italien, seit einigen Monaten die Slowakei, die Niederlande, Schweden und Finnland. Die Polen wählten ihre Rechten ab, blieben aber stärkste Partei. In Österreich werden sich bei den anstehenden Parlamentswahlen die Freiheitlichen durchsetzen, in zwei Jahren – das Rennen ist offen – wird in Deutschland die AfD mindestens zweitstärkste Partei werden.
Diesen Trend nach scharf rechts werden die Europawahlen
im Juni dieses Jahres einleiten. Rechts überrollt die EU, auch die Demokratie? Gerhard Baumgartner, der langjährige wissenschaftliche Leiter des Dokumentationsarchivs österreichischer Widerstand, macht für diese Entwicklung auch die Parteien der Mitte verantwortlich. Ähnlich formulierte es Politikwissenschaftler Günther Pallaver.