Der Berliner Architekt Julian Breinersdorfer hat sich in Neukölln einen 120 qm großen Pavillon gebaut, mitten in Alt-Rixdorf. Zwischen denkmalgeschützten Scheunen, dem Gebetssaal und der alten Schule des Dorfs, das heute zu Neukölln gehört, lag einst eine unscheinbare Lagerhalle. Diese hat Julian Breinersdorfer umgebaut. Öffnet sich das Tor heute, gibt es den Blick auf einen wuchernden, grünen Dschungel mitten in der Stadt frei, aus dem hier und da der Glaspavillon in seiner Mitte hervorblitzt. Hier hat Julian Breinersdorfer ausprobieren können, wie sich die alte Bausubstanz als Träger für neue Materialien nutzen lässt oder wie Wasser, Glas und Bepflanzung nebeneinander funktionieren.
Im Podcast sprechen Inka Löwendorf und Julian Breinersdorfer über den Pavillon, über die beiden Berliner Bausünden seit dem Mauerfall bis heute und versuchen Gründe für die vielen Fehlplanungen seitens des Senats zu finden. Des Weiteren thematisieren die beiden die Idee von Julian, Berliner Kleingartenkolonien Baurecht zu geben, um der Wohnraumkrise in Berlin entgegenzuwirken. Statt von Großinvestoren gebaute Wohnblocks, die die Gartenbiotope ausradieren und alle Bewohner verdrängen, könnten einzeln kleine Häuser aus den Gärten wachsen und Kleingärten so ohne Verdrängung und Zerstörung der Gartenbiotope schnell mit wirklich sozialem Wohnraum bebaut werden.