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Description

Markus Nierth macht Schlagzeilen. Weil er nicht schweigt. Zu dem, was ihm 2015 passiert: Als damaliger Bürgermeister von Tröglitz soll er 40 Flüchtlinge in seiner Stadt aufnehmen. Nierth klärt auf. Sucht nach Gesprächen. Lösungen. Unterkünften. Klingt logisch, kommt aber alles andere als gut an. Rechte Stimmen werden nicht nur laut, sondern mischen die Stadt auf. Sorgen für internationale Schlagzeilen. Zwingen ihn zum Rückzug. Zünden die geplante Unterkunft an. Dann geht das Drama für Markus Nierth richtig los: Morddrohungen. Kot im Briefumschlag. Den Rest kann man sich denken. Viele halten das nicht aus. Verständlicherweise. Ziehen sich zurück. Öffentlich Haltung zeigen? Unmöglich. Nicht für Markus Nierth. Im Interview erklärt er mir, woher er all die Kraft nimmt. Wieso er noch immer nach vorne blickt. Lebensfreude hat, obwohl Depressionen auch 4 Jahre danach noch zu seinem Leben gehören. Er ist ein sehr empathischer, tiefsinniger Mensch. Einer, der es sogar schafft, in ganz schweren Zeiten, eine Art objektive Haltung einzunehmen. Versucht zu verstehen, wieso sich immer mehr Menschen mit radikalen Gedankengütern identifizieren. Ich bin tief beeindruckt von diesem Mann. Der so viel mehr ist, als nur der „Ex-Bürgermeister von Tröglitz“.