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Description

Rechtspopulistische Strömungen  finden auf ihrem Feldzug gegen die Demokratie ein mächtiges  begriffliches Mittel vor: die Extremismustheorie. Gewonnen aus einer  spezifischen Lesart totalitarismuskritischer Arbeiten, etwa von Hannah  Arendt, hat sich im Sprechen über die Gesellschaft ein Hufeisenmodell  durchgesetzt: Eine Mitte der Gesellschaft werde von ihren Rändern  bedroht. Besonders die Gleichsetzung von Rechtsextremismus und  Linksextremismus führt oft dazu, ersteres auf Kosten von letzterem zu  verharmlosen. Zudem ist die Konstruktion einer gesellschaftlichen Mitte  selbst problematisch. Was gehört zu dieser Mitte, was nicht? Gerade die  aktuellen Erscheinungsformen rechter Ideologien zielen darauf ab, gerade  noch anschlussfähig zum gesellschaftlichen Diskurs zu bleiben und ihn  durch kalkulierte Grenzverletzungen nach rechts zu verschieben – mit  einigem Erfolg.

Im Rahmen der Buchmesse sind Tom Uhlig und Katharina Rhein (Herausgeber*innen) auf die markantesten Thesen eingegangen