Ein Vogel auf Augenhöhe von Martha, der Frau des Malers Heinrich Vogeler, zieht den Blick ins Bild. Ein paar Mal springt er hin und her zwischen Martha und dem Vogel, bevor er über Birkenstämme oder das intensiv türkisfarbene, zeltförmige Kleid nach unten in einen Moortümpel abgeleitet wird. Ein paar kleine eingestreute Blüten am Rand des Wasserlochs und das frische Wiesengrün weisen auf die Jahreszeit und das Lebensalter von Martha hin. Frühling. Auch Heinrich Vogeler selbst war erst 25 Jahre alt, als er dieses großformatige Bild 1897 malte.
Was geht in Martha vor, während sie still und verträumt mit dem Vogel zu sprechen scheint? Das ganze Bild lädt zur Flucht in die Naturidylle und in die Leichtigkeit ein, aber der Tümpel stört beim Abheben. Fühlst Du Dich in diesem „Frühling“ so frei wie der Vogel?