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Irgendwie lästig, dieser Klimawandel. Und immer wieder diese Proteste von Klimaaktivist*innen, die zuletzt den selbsternannten Klimakanzler Olaf Scholz beim Katholikentag gestört haben ... Dabei ist das Thema doch längst in der Mitte der (Parteien-)Gesellschaft angekommen. Und die Regierung hat sich das Ziel von maximal 1,5-Grad Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts ganz dick auf die Koalitionsfahnen geschrieben. Aber wir haben auch Inflation und Krieg in Europa - da sind Entlastungspakete mit Tankrabatt und Energiepreispauschale schneller geschnürt, als wir “1,5 Grad!” rufen können. Auch auf individueller Ebene haben wohl ziemlich viele Menschen nach all den Corona-Beschränkungen wieder so richtig Lust, um die Welt zu fliegen, wenn wir an das Flughafenchaos um die Pfingsttage zurückdenken. 

Kann es deshalb sein, dass wir die Klimakrise immer noch nicht als ernstes Problem wahrnehmen? Ist es vielleicht eher etwas, das wir lösen wollen, wenn all die vermeintlich wichtigeren Probleme geklärt sind? Und das, obwohl den Ländern des sogenannten globalen Südens das Wasser schon lange bis zum Hals steht; sie überschwemmt werden oder Dürrekatastrophen die Menschen zur Flucht zwingen. 

Die Klimakrise ist ein Luxusproblem, weil sie für uns im Westen eben wie kein echtes Problem erscheint. Das glauben wir bei Studio Komplex. Darum denken wir in dieser Folge aus einem anderen Blickwinkel über Klimawandel nach. Was für eine Rolle spielt Eurozentrismus? Wer bewegt eigentlich die Klimabewegung? Welche Lobby torpediert einen Wandel? 

Darüber sprechen wir mit: 

Imeh Ituen: Politikwissenschaft, insb. Globalisierung und Governance der Klimapolitik: Universität Hamburg

Kira Vinke: Leiterin Zentrum für Klima und Außenpolitik der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik

Immo Fritsche: Sozialpsychologie | Universität Leipzig 

Rico Grimm: Journalist bei Krautreporter

Katja Diehl: She drives Mobility

Elias Yusuf Ahmed: Antirassistischer Klimaaktivist aus Frankfurt 

Was euch noch interessieren könnte: 

Katja Diehls Buch Autokorrektur – Mobilität für eine lebenswerte Welt

Susanne Götze und Annika Joeres' Buch Die Klimaschmutzlobby

Ein Interview mit Imeh Ituen in der taz: Forscherin über Klimakrise und Rassismus: „Nicht alle sitzen im selben Boot“

Ein Bericht zu Rassismuserfahrungen von BPoC in den Klimaverhandlungen: Racism and Climate (In)Justice

Bettina Weigunys Buch Denn es ist unsere Zukunft

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