Wie der Chef da seit einer Viertelstunde monologisiert und dabei verstohlen seine Spiegelung im Fenster betrachtet… das ist doch nicht mehr normal, oder? Und wie die Freundin ihren Partner da nach Strich und Faden immer dahin manipuliert, wo sie ihn haben will? Toxisch, ganz klar! Andere vom Küchentisch aus zu pathologisieren, macht schon länger Spaß, im Augenblick ist „Narzissmus“ die Lieblingsdiagnose, und wenn man sich so umhört, wird es um uns herum immer toxischer. Aber gibt es denn wirklich immer mehr Narzisst*innen? Und was passiert eigentlich mit uns als Gesellschaft, wenn wir uns immer ungehemmter an psychologischen und medizinischen Begriffen bedienen, um unsere Mitmenschen zu pathologisieren?
Oder sind solche Fragen schon ein klares Symptom für Narzissmus unsererseits? Wir besprechen das mit folgenden Gäst*innen:
Pablo Hagemeyer, Psychiater und Buchautor
Gitta Jacob, Psychologin
Friedrich Weißbach, Philosoph und Journalist
Tara-Louise Wittwer, Content Creatorin
Das Transkript zur Folge findet ihr hier
Und mehr zum Thema in den Weiten des Cyberspace:
Deutschlandfunk-Feature: Sind wir alle gestört?
Quarks: was du über Narzissmus wissen musst
DLF über Psychopathie und Politik
Warum wir individuelle Eigenarten nicht pathologisieren sollten
Habt ihr Wünsche, Kritik oder Ideen für steile Thesen? Gerne her damit, über Twitter, Instagram oder per Mail an: studiokomplex@hr.de.
Wir empfehlen diese Woche ganz ausdrücklich die Kolleginnen und Kollegen von „LEGION: HACKING ANONYMOUS“. In dem sechsteiligen Podcast mit Host Khesrau Behroz erzählen er und sein Team die aufregende Geschichte von Anonymous, der Hacker-Gruppe hinter der Maske. Mit ihrem „Hacktivism“ haben sie das Internet verändert, und ein bisschen auch die Welt. Jetzt legen sie sich mit Wladimir Putin an. Am 23.10. geht es los.