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Description

Interpreten: Quatuor Arod

Label: Erato

EAN: 5054197752308

Die Namensfindung von Streichquartetten ist
oft gar nicht einfach. Will man sich mit der Wahl eines namensgebenden
Komponisten in eine Schublade stecken lassen? Soll es ein Schriftsteller oder
eine Malerin sein? Oder vielleicht ein Fantasiename, der sich aus diversen
Initialen bildet? Fantasie ja, Initialen nein – hat sich das Quatuor Arod vor
zehn Jahren gedacht und hat sich den Namen aus dem Herr der Ringe Universum von
J.R.R. Tolkien geborgt. Zum zehnjahres-Jubiläum gibt es jetzt eine wunderbare
neue CD, von der sich Michael Gmasz begeistert zeigt.

Vier junge
Männer, aufgewachsen in einer durch und durch französischen Welt, wie sie
selbst im Beiheft ihrer neuen CD schreiben. Sie beziehen sich dabei auf alles
was die Kunst und die Gastronomie betrifft - mit all den verschiedenen
Schattierungen und Nuancen. Da wundert es nicht, dass sich das Quatuor Arod zum
Jubiläum eine Aufnahme mit durch und durch Französischem schenkt. Die
Streichquartette von Claude Debussy und Maurice Ravel, kombiniert mit dem Werk
eines jungen französischen Komponisten namens Benjamin Attahir, das extra für
das Quatuor Arod geschrieben wurde.

Wenn schon von
Schattierungen und Farbnuancen die Rede war, dann möchte ich diese Parameter
auch auf die Aufnahme der Streichquartette von Debussy, Ravel und Attahir anwenden.
Denn es ist einfach herrlich, wie unterschiedlich sich das Ensemble in den
verschiedenen Sätzen präsentiert. Mal vollklingend orchestral pastos, dann
wieder gleich einem Aquarell durchscheinend und transparent oder auch
rhythmisch zackig auf den Punkt gebracht wie im Pontillismus. Der berühmte
Dokumentarfilmer Bruno Monsaingeon, der bereits wunderbare Filme über
Rostropowitsch, Pollini, Menuhin oder das Alban Berg Quartett gedreht hat, hat
für die Jubiläumsausgabe dieser CD einen Film unter dem Titel „Ménage à quatre“
beigesteuert. Er schreibt über das Streichquartett „Die Inbrunst und Raffinesse,
die unglaubliche Intensität und Dichte ihres Spiels, die Klangtiefe, …, ihre
Demut vor den Meisterwerken, denen sie begegnen, sind allesamt die Garanten
ihrer Einmaligkeit und die Signatur der Arods“. Viel besser hätte ich es auch
nicht ausdrücken können! (mg)