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Description

Interpreten: Federico Fiorio, La Florida Capella, Marian Polin

Label: Tiroler Landesmuseen

EAN: 9079700700566

Die CD-Reihe musikmuseum der Tiroler
Landesmuseen ist mittlerweile auf die beachtliche Anzahl von 64 CDs
angewachsen. Also 64 Aufnahmen mit Instrumenten oder Manuskripten aus den
Sammlungen bzw. anderer Werke die mit der Stadt Innsbruck oder dem Land Tirol
zu tun haben. Die jüngste Ausgabe beschäftigt sich mit Andachtsmusik für die
Tiroler Landesfürstin Anna de‘ Medici von Barbara Strozzi. Michael Gmasz ist
vor allem von Federico Fiorio fasziniert.

Anna de‘ Medici, durch ihre Heirat mit
Erzherzog Ferdinand Karl von Österreich-Tirol 1646 zur Tiroler Landesfürstin
geworden, war eine kunstsinnige Frau und liebte wie ihr Ehemann die Musik und
das Theater. Das ist wohl einer der Gründe, warum der Innsbrucker Hof in der
zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu einem Musikzentrum von europäischem Rang
avancierte. Pietro Antonio Cesti und der spätere Wiener Hofkapellmeister
Antonio Pancotti gehörten wohl zu den prominentesten Vertretern der Hofkapelle.
Mit der Widmung der „Sacri Musicali Affetti“ erhoffte sich auch die
venezianische Komponistin Barbara Strozzi von Anna de‘ Medici eine Anstellung
am Hof, zu der es allerdings nie gekommen ist. Immerhin ein kleines goldenes Schatzkästchen
und ein Halsband mit Rubinen gab es als Dank für die großzügige musikalische
Zueignung. Ergänzt um Instrumentalwerke aus der selben Zeit ist das geistliche Op.
5 von Strozzi nun auf CD nachzuhören.

Auf seiner
Debüt-CD ist das Ensemble La florida Capella, das bereits im Jahr seiner
Gründung 2021 den renommierten Heinrich Ignaz Franz-Biber-Wettbewerb für sich
entscheiden konnte, gemeinsam mit dem jungen, international erfolgreichen und
von der Kritik gefeierten italienischen Sopranisten Federico Fiorio zu erleben.
Und der junge Mann ist wirklich ein Erlebnis. Eine glockenhelle Sopranstimme,
die manchmal Zweifel aufkommen lässt, dass es sich tatsächlich um einen jungen
Mann handelt. Lupenreine Ansätze in höchsten Höhen. Eine ausgefeilte Technik,
mit der Fiorio die schwierigen Koloraturen und Melismen meistert, und doch
genug Schmelz, dass er auch in den lyrischen Passagen zu überzeugen weiß. Ein
junger Sänger, von dem wir sicher in Zukunft noch einiges hören werden! (mg)