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Gott spricht: Ich will für Israel wie der Tau sein, dass es blüht wie eine Lilie.

Hosea 14,6

Ich bin der Weinstock, ist seid die Reben. Wer in mir bleibt, und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.

Johannes 15,5

Alles mit Jesus tun

Es muss den Alten wie ein Wunder vorgekommen sein, dieses Phänomen des Taus. Bis heute gibt es Gegenden in Israel, in denen es grünt und blüht - nur aufgrund des nächtlichen Taufalls. Fast klingt es wie eine entfernte Erinnerung an das Manna - dieses Himmelsbrot, das während der Wüstenwanderung jeden Morgen neu draußen nur aufgesammelt werden musste. Ist es nicht ein wunderbares Bild, das der Prophet Hosea hier vom kommenden Heil unseres Gottes schaut? Gott kommt, voller Sanftmut und Zärtlichkeit, nahezu unmerklich - und bringt unsere Wüsten zum Blühen. Alles wird in göttliche Schönheit getaucht.

Wie die Lilie nur aufblühen kann, wenn der Tau sie bewässert, so kann die Rebe nur blühen und Trauben tragen, wenn sie fest mit dem Weinstock verbunden bleibt. Dieses Bleiben am Weinstock und damit "Bleiben in Jesus" ist, so scheint es mir, weniger ein aktives Tun. So entscheidet sich ja auch die Rebe nicht eines Tages, am Weinstock anwachsen zu wollen; sondern sie wächst und sprießt aus ihm hervor und findet sich wie selbstverständlich an ihm wieder. So entdecken wir auf unserem geistlichen Weg ebenso, dass es ein Leben und fruchtbares Tun unter Absehung von Jesus und ohne ihn eigentlich gar nicht gibt und allenfalls eine Illusion ist. Wir begreifen, was der Apostel Paulus den Athenern predigt: "Fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden von uns: Denn in ihm leben, weben und sind wir." (Apostelgeschichte 17,27.28) Bei allem Respekt vor unserer Entscheidungsfreiheit und Selbstbestimmtheit: Es ist doch wohl eher so, dass uns mehr und mehr die Augen dafür aufgehen, wie die Dinge in Wahrheit stehen: Dass wir nämlich "in Christus" sind, wie Paulus das so gerne sagt; dass unsere ganze Existenz in Jesus begründet liegt und Bestand hat: "Wir sind in seiner Hand wir sind von ihm umgeben: O Herr, wir danken dir für dieses Leben." (H.-G. Lotz) Es geht also weniger darum, dass du dich heute dafür entscheidest, "in Jesus zu bleiben", als vielmehr darum, dir diese geistliche Realität der unbedingten Abhängigkeit von Jesus und Verbundenheit mit ihm bewusst zu machen und ihrer inne zu werden. So hat es auch Jesus gelebt: "Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise der Sohn." (Johannes 5,19) So blüht unser Leben auf - liliengleich.

So sei gesegnet; möge der Tau des HERRN neu auf dich fallen.

Sei gesegnet; möge der HERR dich voller Sanftmut  berühren und dich schön machen.

Sei gesegnet; möge dir die Liebe Christi zufließen und dein Leben fruchtbar machen.