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"Zur letzten Zeit wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen."

Jesaja 2,2.4

"Die Soldaten fragten Johannes und sprachen: Was sollen wir denn tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt noch Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold!"

Lukas 3,14

"Schwerter zu Pflugscharen" - da ist es wieder, dieses Motto der Friedensbewegung der damaligen DDR aus dem Textzusammenhang unseres Losungswortes heute. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte - und so "schaut" der Prophet Jesaja dieses Wort des HERRN.

Es ist noch gar nicht so lange her, da dachten viele von uns aus unserer europäischen Froschperspektive heraus, dass Krieg gestern war; dass wir als aufgeklärte, kultivierte und global vernetzte und agierende Staaten und Gesellschaften den Frieden gelernt hätten; dass Krieg nur etwas für die ewig Gestrigen ist, und ein Denken voraussetzt, über das wir uns längst hinausentwickelt haben. Frieden schien die Normalität und der eine oder andere Krieg auf Erden (wenn wir überhaupt Notiz davon genommen haben), schien der Ausreißer und die Ausnahme von der Regel zu sein. Wie haben wir in so kurzer Zeit lernen müssen, dass es genau umgekehrt ist... da leuchtet das Losungswort wieder einmal auf in greller Aktualität. Nein, es bildet keine Utopie ab und auch nicht den Stoff, aus dem die Tagträume gemacht sind. Es ist eine kraftvolle Vision von Gottes zukünftigem und letztgültigem Friedensreich. Wie sich bei einer Geburt die Wehen und ihre Schmerzen bis zur Unerträglichkeit steigern: In einem Augenblick sind sie vorbei, sind vergessen angesichts des neuen Lebens. So wird es auch mit allen Kriegen dieser Welt sein - das ist unsere Hoffnung!

Der Dialog, den die römischen Soldaten mit dem Täufer Johannes führen und den wir im Lehrtext lesen, könnte geradezu eine Vorlage für die Genfer Konvention sein. Soldaten sind keine Maschinen, keine Marionetten und stumpfen Befehlsempfänger, sondern Menschen wie wir alle, die wissen sollen, was sie tun und dafür sie verantwortlich sind. Hier geht es um das, was wir "Übergriffigkeit" nennen, sei's aus Habsucht oder welchem Motiv auch immer. Gewalt hat viele Gesichter - und der Weg der Gewaltlosigkeit ist immer noch der, der dem Reich Gottes am nächsten kommt.

So sei gesegnet mit einer lebendigen Vision für den Frieden und der Kraft, an ihr gegen allen Augenschein festzuhalten.

Sei gesegnet mit dem Mut, den Weg der Gewaltlosigkeit zu gehen.

Sei gesegnet mit dem erneuten Entschluss, Jesus darin zu folgen.