Donnerstag, 16. Februar 2023
Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst, und er antwortete mir. Jona 2,3
Jesus spricht: Auch sind die Haare auf eurem Haupt alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Lukas 12,7
Angst überwinden
Mit den Worten der heutigen Losung beginnt das Gebet, das Jona im Bauch des Fisches betete, nachdem dieser ihn verschluckt hatte, und fährt fort: "Aus dem Bauch des Totenreiches schrie ich um Hilfe - du hörtest meine Stimme." Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass Jona sich in dieser Situation dem Tod näher fühlt als dem Leben!
Zum Leben gehört die Angst dazu - ein Narr, wer das leugnet. Es gilt dabei wie immer: Nur, was wir nicht mehr leugnen oder verdrängen, nur was wir uns eingestehen und zugeben, das können wir auch beeinflussen und vielleicht sogar überwinden.
Jona im Fischbauch - das steht schlicht für die Angst vor dem Tod. Und wer weiß: Vielleicht hat jede Angst ihre letzte Wurzel in der Todesangst. Und das Bild ist eindrücklich - nämlich das Gefühl, verschlungen zu werden. Wohl dem, der schreien kann - wer also nicht verstummt, sondern seine Angst hinausschreit und zum Gebet macht. Der Schrei nach Gott ist vielleicht die Urform des Gebetes - und ist bereits ein Lebensschrei, vergleichbar mit dem ersten Schrei eines Neugeborenen, mit dem sich seine Lungen mit dem lebensrettenden Sauerstoff füllen. - Ich muss da immer an den blinden Bartimäus denken (Markus 10, 46-52), der nichts anderes kann, als loszuschreien: "Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!" Er schreit allen Stimmen zum Trotz, die "die ihn anfuhren, er solle stille schweigen". Ja, es gibt diese Stimmen in uns, die uns zum Schweigen und Verstummen bringen wollen; auf sie dürfen wir keinesfalls hören! Am Ende konnte Bartimäus sehen und "folgte Jesus nach auf dem Wege."
Jesus bezieht sich im Lehrtext auch auf die Angst, nämlich die Angst vor den Menschen. Das ist noch einmal ein Thema für sich, wie sehr uns Ängste voreinander auch im Miteinander und in unseren Begegnungen und Beziehungen bestimmen! Schon König David fürchtete sich (aus gutem Grund) davor, in die Hände der Menschen zu fallen (2. Samuel 24,14). Wie gut, dass wir uns dagegen in die Hände unseres Vaters im Himmel fallen lassen können. Wer wollte mir denn auch nur ein Haar krümmen, wenn Gott auf jedes einzelne ein Auge hat und auch für meine Haare gilt: "Gott, der Herr, hat sie gezählet..."?
In Jesus bist du gesegnet und ist unüberwindliches, ewiges Leben in dir. Nicht du, sondern der Tod wird verschlungen! (1. Korinther 15,54)
In Jesus bist du gesegnet. Darum hab' keine Angst und fürchte dich nicht.