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Mittwoch, 29.3.23

Lobt den HERRN, alle Völker! Rühmt ihn, ihr Nationen alle!

Psalm 117,1

Die Menschen sprachen am Pfingsttag: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkündigen.

Apostelgeschichte 2,11

Anteil haben

Vor 14 Tagen erst stand in der Losung der zweite und letzte Vers des kürzesten Psalms in der Bibel - des Psalms 117. Überraschend, dass heute der dazu gehörige erste Vers die Losung bildet!

Kaum etwas verbindet uns so miteinander, wie die gemeinsame Sprache. Bei allen Übersetzungshilfen, die es heutzutage gibt: Wieviel Nähe und gegenseitiges Verstehen schafft die gemeinsame Muttersprache! Das gilt auch im übertragenen Sinne: Wer den gleichen Zungenschlag drauf hat, von gleicher Gesinnung und Denkart ist, dem fühlen wir uns verbunden. Verstanden zu werden oder sich verstanden zu fühlen, ist eine ungemein kostbare Erfahrung!

So muss es auch den vielen Pilgern von auswärts gegangen sein, die sich anlässlich des jüdischen Pfingstfestes in Jerusalem aufhielten und Zeugen des (christlichen) Pfingstereignisses wurden - davon erzählt der Lehrtext heute. Plötzlich waren sie keine Fremden mehr, die sich jedes Wort mühselig übersetzen lassen mussten - sie waren vielmehr dabei und gehörten dazu!

Das ist eine wunderbare Fähigkeit: Sich zugehörig und zusammengehörig fühlen zu können. So spricht aus den Worten des Lobes aus der heutigen Losung auch ein universales, weltumspannendes Bewusstsein. Denn der Beter nimmt sich doch nicht aus aus den "Völkern und Nationen"! Da ist kein elitärer Rückzug, keine Unterscheidung in "die da" und wir hier", keine ängstliche Abgrenzung, kein Zwang, auf Biegen und Brechen anders sein zu müssen, weil man Angst hat, sonst seine Identität zu verlieren.

Wieviel Unheil entsteht, wenn diese Fähigkeit im Großen wie im Kleinen verloren geht. Ja, es ist schlichtweg unheil, sich nicht mehr zusammen- und zugehörig fühlen zu können. Jesus sagte einmal: "...und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte sein." (Johannes 10, 16)

Wenn Jesus uns heilsam berührt, kommt nicht nur in uns selbst zusammen, was zusammengehört, sondern in uns wachen die Fähigkeit und die Wahrnehmung von Zu- und Zusammengehörigkeit. Fremdheit, Entfremdung und Ausgeschlossensein können überwunden werden durch seinen Geist: "...die ihr eins "nicht ein Volk" wart, nun aber "Gottes Volk" seid, und einst nicht in Gnaden wart, nun aber in Gnaden seid." (1. Petrus 2,10)

In Jesus bist du gesegnet, hineingenommen, eingefügt, verbunden und zugehörig.

In Jesus bist du gesegnet und hast du Anteil an der Liebe, "die alles umfängt".

In Jesus bist du gesegnet; Gnade und Heil werde dir zuteil!