Donnerstag, 20. April 2023
Der HERR sprach: Ich will diese Stadt beschirmen, dass ich sie errette um meinetwillen.
2. Könige 19,34
Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.
Lukas 12,32
Botschafter des Himmelreiches
Das Volk Israel hatte mehr als einmal Grund genug, sich klein, unbedeutend und den Mächtigen ausgeliefert zu fühlen. So auch, als zur Zeit des Königs Hiskia die Assyrer vor den Toren Jerusalems standen. Hiskia hatte auf das Gespött und das Drohen des Assyrerkönigs mit einem flehentlichen Gebet reagiert. Im Tempel betete er u.a.: "Und nun, Herr, unser Gott, rette uns doch aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde erkennen, dass du, HERR, allein Gott bist." (2. Könige 19,19) Es ging Hiskia also um mehr, als seine eigene Haut und die des Volkes zu retten. Es ging ihm um die Ehre Gottes. Denn es ging in den Kriegen damals nicht nur um Machtpolitik. Sie hatten immer auch eine religiöse Dimension und es ging um die Frage, wessen Götter die stärkeren waren. Auf dieses Gebet des Königs Hiskia also antwortet Gott u.a. mit dem heutigen Losungswort.
Klein und unbedeutend - das war auf den ersten Blick auch der Kreis der Jünger um Jesus: Wirklich eine "kleine Herde"! Und doch sollen sie Träger des Reiches Gottes sein! Um dieses Reich geht es auch im Vers zuvor: "Trachtet jedoch nach seinem (Gottes) Reich, und dies wird euch hinzugefügt werden." (V. 31)
Wir leben in Zeiten globaler Krisen und Herausforderungen. Wir bekommen mehr und mehr ein Gespür dafür, wie sehr alles miteinander auf eine oft sehr komplexe Art zusammenhängt. "Klein, unbedeutend und ausgeliefert" - so ein Lebensgefühl kann sich schnell einstellen: "Was kann ich da schon ausrichten?" Da besteht die Gefahr, dass man sich ganz ins Private zurückzieht und sich sein kleines "Imperium" schafft, das einem hilft, sich wichtig und bedeutungsvoll zu fühlen. Jesus zeigt uns einen anderen Weg und erinnert uns daran, dass wir Träger des Himmelreiches sind - eines Reiches, das immer noch kommt und im Anbruch begriffen ist, während alle Reiche dieser Welt dagegen Eintagsfliegen sind. Mögen wir in den Augen dieser Welt auch klein, unbedeutend und ohnmächtig sein - unser Vater im Himmel sieht uns mit Wohlgefallen an, hat uns im Blick und vertraut uns sein Reich der Himmel an. Ist das nicht ungleich mehr und größer?
Zu unserem Glauben gehört auch die Erneuerung unseres Bewusstseins - unseres "Sinnes", wie Paulus es nennt (Römer 12,2). So darfst du in diesen Tag starten im Wissen, dass du Träger des Gottesreiches bist; und dass es anfängt, sich zu verwirklichen, wo du Glaube, Liebe und Hoffnung lebst.
In der Jesus-Bruderschaft in Gnadenthal schließt jeder Gottesdienst nach dem Segen mit dem gemeinsam gesprochenen Satz: "Und wohin wir geh'n, dahin kommt nun auch der Herr." Darum geht es.
In Jesus bist du gesegnet und bist du Bürger und Botschafter des Reiches Gottes.
In Jesus bist du gesegnet, um dieses Reich anzusagen - in der Welt in dir und um dich herum.
In Jesus bist du gesegnet. Und wohin du gehst, dahin kommt nun auch der HERR.
https://www.youtube.com/watch?v=4BTH6nEU7d4