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So hütet euch nun, dass ihr den Bund des HERRN, eures Gottes, nicht vergesst, den er mit euch geschlossen hat, und nicht ein Bildnis macht von irgendeiner Gestalt, wie es der Herr, dein Gott geboten hat. 5. Mose 4,23

Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Kolosser 1,15

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Das Volk Israel stand unmittelbar davor, das Land Kanaan, das "gelobte Land", einzunehmen. Mose wusste, dass er vorher sterben  und das Volk nicht hineinführen würde. Wie ein scheidender Vater schärft er nun seinem Volk noch einmal ein, worauf es unbedingt achten und wovor es sich unbedingt hüten sollte - so etwas wie eine "innere Marschverpflegung". Dazu gehört auch die heutige Losung, die noch einmal das sog. "Bilderverbot" aus den 10 Geboten aufgreift: "Mach' dir kein Bildnis von irgendeiner Gestalt..." Dieser bewusste Verzicht darauf, Gott in die Hand zu bekommen, dingfest zu machen, zu manipulieren und in die Tasche zu stecken wie ein Talisman, ist bis heute elementar für unsere Gottesbeziehung und Grundvoraussetzung für alles, was wir Liebe und Vertrauen nennen!

Aber wie kann denn ein solch unsichtbarer und unverfügbarer Gott dennoch zu einem Gegenüber werden? Wie soll ich denn zu jemandem in Beziehung treten, von dem ich mir kein Bild und keine Vorstellung machen kann und darf?

Da hilft uns der Lehrtext weiter, der Anfang des sog. "Christushymnus" aus dem Kolosserbrief, der aus der Tiefe des betrachtenden Gebets emporsteigt. Wie erstaunlich: Gott selbst stiftet in Jesus das Bild, die "Ikone", in dem er anschaubar und greifbar wird. Was für ein Wunder - der unsichtbare und nicht abbildbare Gott schenkt ein Ebenbild; in ihm tritt er, der vor aller Schöpfung war, als Erstling in den Raum der Schöpfung ein. Da klingen heute am 1. Advent schon weihnachtliche Töne an...

Ist es nicht so, dass damit mit einem Schlag etwas von der unüberbietbaren Größe Christi aufleuchtet, etwas, worauf wir nur mit Anbetung reagieren können?

In Jesus bist du gesegnet und trägst das Ebenbild des unsichtbaren Gottes in dir.

In Jesus bist du gesegnet und wirst du selbst nun in sein Bild hineingestaltet.

In Jesus bist du gesegnet, um auch im Bruder und der Schwester das Antlitz Christi zu erkennen.