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Du sollst das Recht nicht beugen und sollst auch die Person nicht ansehen und keine Geschenke nehmen. Denn Geschenke machen die Weisen blind und verdrehen die Sache der Gerechten. 5. Mose 16,19

Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt, und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, sucht ihr nicht? Johannes 5,44

Die Sache mit dem Körbchen

"Ehre voneinander nehmen" - eine ungewohnte Formulierung! In unserer Sprache und Kultur bedeutet das vielleicht: Gut voreinander dastehen zu wollen. Beachtung und Wertschätzung, Respekt und ein "gutes Urteil" von anderen zu bekommen. Und oft ist es ja so, dass wir sie von ganz bestimmten Leuten erheischen. Wir versuchen, einen ganz bestimmten Eindruck zu machen; der andere soll ein ganz bestimmtes Bild von uns haben. Ja, wir tragen unser unsichtbares Körbchen vor uns her und halten es einander hin. Es lohnt sich, sich selbst einmal auf die Schliche zu kommen, was man von wem da hineingelegt bekommen möchte und welchen Preis ("Geschenk" sagt die Losung heute) man dafür zu zahlen bereit ist!

Der Weg der Weisheit und Gerechtigkeit - so das Losungswort heute - geht über die Aufrichtigkeit, die sich nicht verbiegt und verdreht; also eine innere Freiheit und Unabhängigkeit vom Urteil der Leute. Doch wie kommen wir dahin?

Jesus deutet es im Lehrtext heute an: "Die Ehre suchen, die von dem alleinigen Gott kommt". Wir sind den Satz gewöhnt: "Die Ehre Gottes suchen". Jesus meint hier aber die Ehre, die Gott uns gibt. Und tatsächlich: Wir sollen auf Ehre, Respekt, Wertschätzung, Anerkennung, Lob, Zuneigung und Liebe nicht verzichten - wie könnten wir auch. Die Frage ist einzig, von woher wir sie erwarten und bei wem wir sie suchen! Weil Jesus sie allein bei seinem Vater im Himmel suchte und von ihm empfing, zeichnete ihn eine völlige Unbestechlichkeit im Umgang mit den Menschen aus, eine Unabhängigkeit, die ihm einen klaren Blick und auch das klare und eindeutige Wort verschaffte.

So lade ich dich ein, dein inneres Körbchen nicht wegzupacken - wie sollte das auch gehen. Sondern es deinem Vater im Himmel hinzuhalten. Er wird es reichlich bedienen! So kannst du aufrecht und unverkrümmt deinen Weg gehen - unbeirrt, ob die Leute dir Beifall klatschen oder dir geringschätzig begegnen. Denn es ist deine Abhängigkeit vom Vater, die dich frei macht.

Vergiss nicht: In Jesus bist du gesegnet mit Wertschätzung und Respekt, mit Liebe und Zuneigung, mit Aufmerksamkeit und Lob und allen guten Gaben.

Du bist gesegnet.