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Montag, 13. März 2023

Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott? Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will. Psalm 115,2-3

Über die Zeiten der Unwissenheit sieht Gott nun hinweg und ruft jetzt alle Menschen überall auf Erden zur Umkehr. Apostelgeschichte 17,30

Ein Hörender werden

Wir leben unseren Glauben nicht im luftleeren Raum; sondern er muss sich immer wieder verantworten und verteidigen gegenüber dem Hinterfragtwerden vom Unglauben. Das kann durchaus durch die "Heiden" geschehen, wie sie im Losungswort genannt werden - das waren damals also Angehörige anderer Religionen und Kulte. Diese Stimme des Unglaubens ist in der Regel aber mitten unter uns und sogar in uns. Sie fragt: "Wo ist denn nun dein Gott?" Sie will Gott dingfest und nachweisbar machen, sodass man mit dem Finger drauf zeigen kann. Sie piekt mitten hinein in eine nicht leichte Erfahrung, die auch eine Glaubenserfahrung ist: dass Gott nämlich auch der ist, der eben auch schon mal als nicht nachweisbar, nicht erfahrbar, nicht erklärbar und nicht greifbar erfahren wird - das meint die Formulierung "unser Gott ist im Himmel" - für uns entrückt und unzugänglich. Gott ist frei in allem was er tut, schafft und will und uns ganz bestimmt keine Rechenschaft schuldig! Das nimmt den Druck von uns, alles erklären, alles verstehen und alle Fragen beantworten zu müssen. Gott ist souverän und für unsere kleinen grauen Zellen ganz bestimmt unfasslich - und trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb all' unserer Anbetung würdig.

Der Apostel Paulus hat es auf dem Areopag in Athen nun mit waschechten "Heiden" zutun. Der Lehrtext ist der Predigt entnommen, die er dort gehalten hat. Er sieht in den Heiden "Unwissende"; er droht ihnen nicht, er wertet sie nicht ab und beschimpft sie nicht; er erkennt in ihnen vielmehr Menschen, die Gott anspricht und ruft und die er eben nicht wortlos übergeht.

Ja, Gott ist im Himmel, unserem Zugriff entzogen. Aber damit eben nicht der Schweigende oder Stumme, sondern der Rufende. Schon der Psalmist betet: "Gott, der HERR, der Mächtige, redet und ruft der Welt zu vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang." (Psalm 50,1) An Gott zu glauben bedeutet nicht, ihn erklären, verstehen und beweisen zu können; sondern schlicht vertrauensvoll seinem Ruf zu antworten und sich zu Jesus hinzukehren.

In Jesus bist du gesegnet und ruft dich der Vater zu sich.

In Jesus bist du gesegnet und befähigt, den Vater in Geist und Wahrheit anzubeten.