Montag, 24. Februar 2025
Ihr trinkt den Wein kübelweise und verwendet die kostbarsten Parfüme; aber dass euer Land in den Untergang treibt, lässt euch kalt.
Amos 6,6
Betrinkt euch nicht; denn zu viel Wein verführt zu einem liederlichen Lebenswandel. Lasst euch lieber vom Geist Gottes erfüllen!
Epheser 5,18
Erfüllt werden
"Weh den Sorglosen zu Zion" - so beginnt der Prophet Amos sein 6. Kapitel, in dem auch die heutige Losung steht. Er hat ein geharnischtes Gerichtswort für die dekadente Oberschicht in Jerusalem und bedient sich dazu einer unverblümten und deftigen Sprache, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Wir könnten uns jetzt ein bisschen in der Geschichte umschauen und würden ein immer ähnliches Muster finden: Dem Untergang ganzer Reiche und Kulturen ging oft voraus, dass sich die Schere zwischen arm und reich immer weiter öffnete. Eine elitäre Oberschicht hielt zwar die Macht in Händen, den Bezug zur Realität aber verlor sie komplett. Ihre "Probleme" waren sog. "Luxusprobleme" im wahrsten Sinne des Wortes. Wo die Dekadenz einzieht, ist der Untergang nicht weit. Parallelen zu unserer Zeit sind weder ungewollt noch unbeabsichtigt...
Übermäßiger Alkoholkonsum bis hin zur Alkoholabhängigkeit waren offensichtlich auch im alten Ephesus ein Problem und natürlich auch in der dortigen Gemeinde. Darum sah sich der Apostel Paulus veranlasst, unter anderem den heutigen Lehrtext zu formulieren. Suchterkrankungen sind bis heute Thema auch unter Christen und in Gemeinden - und das keineswegs bei den sog. "Neubekehrten", sondern auch bei altgedienten Gemeindemitgliedern. Und mir scheint, dass die Bereitschaft, sie zuzugeben, sie ernstzunehmen und aus der moralischen Schmuddelecke herauszuholen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, zunimmt. Das ist gut so! Wenn Paulus in diesem Zusammenhang vom Heiligen Geist spricht, dann will er natürlich nicht sagen: "Du musst dich nur vom Heiligen Geist erfüllen lassen, dann bist du deine Sucht los" oder "wenn du an einer Suchterkrankung leidest, dann kannst du ja wohl den Heiligen Geist nicht haben". Solche Sätze sind zumindest unbarmherzig, wenn nicht fahrlässig. Aber Paulus deutet an, dass es tief in unserer Seele eine Sehnsucht nach Erfüllung gibt, einen Hunger und Durst, den tatsächlich im letzten nur Gott stillen kann. Der Weg hin zu dieser Erfahrung kann lang sein; aber es lohnt sich, immer wieder neu auf sie zu zugehen.
In Jesus bist du gesegnet; er ist die Brot und Wasser des Lebens, das deine Seele satt macht.
In Jesus bist du gesegnet und befähigt, Licht und Hoffnung in diese Welt zu tragen.
https://www.youtube.com/watch?v=Uj3CnrDaLlQ