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Donnerstag, 30. März 2023

Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.

Prediger 3,1

Jesus nahm zu sich die Zwölf und sprach zu ihnen: Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.

Lukas 18,31

Erfülltes Leben

Die Losung erinnert uns heute an eine einfache und fundamentale Wahrheit: Unsere Lebenszeit ist nicht wie eine große, leere Schachtel, in die wir nun beliebig viel hineinstopfen können. Sie ist nicht wie ein leerer Stundenplan, den wir jetzt nach Gutdünken vollschreiben können. Sondern alles hat seine eigene, von vorneherein festgelegte Zeit. Es ist nicht alles zu jeder Zeit "dran", wie wir sagen. Und die Kunst besteht darin, zu erkennen, was "die Stunde geschlagen hat" und was das "Gebot der Stunde" ist. Ob ein Vorhaben gelingt, eine Begegnung fruchtbar verläuft oder ein Wort auch seine Wirkung nicht verfehlt, hängt entscheidend davon ab, ob wir dafür auch die "rechte Zeit" gefunden haben; und die wählen nicht wir, sondern die sind den Dingen inne. Das Wort von der "Lebensplanung" ist da sehr irreführend. Denn wir können unser Leben nicht nach eigenem Belieben quasi am Reißbrett planen, sondern müssen erspüren und erkennen, wann wofür der richtige Zeitpunkt ist. Unsere Lebenszeit gleicht einer Aneinanderreihung von Zimmern, wie die Zimmerflucht in einem Schloss, durch die wir uns im Rückwärtsgang bewegen und immer darauf achtgeben müssen, in welchem Zimmer wir uns gerade befinden und was darin zu tun ist oder eben gerade nicht getan werden kann. Entweder seine Zeit ist schon vorbei oder seine Zeit kommt erst noch.

Der Lehrtext erinnert uns darüber hinaus an etwas ganz Wunderbares: Gott ist es, der einem jeden Ding seinen Zeitpunkt gibt. Er ist der "Architekt" unserer "Zimmerflucht". Durch sein prophetisches Wort kündigt er uns an, was noch kommt. An uns ist es lediglich, aufmerksam zu schauen, "ob es schon so weit ist" und dann das zu tun, was jetzt angesagt ist. So hat es Jesus gesehen und so hat er gelebt. Das bedeutet wohlgemerkt nicht, dass alles schon festgelegt ist und "automatisch" kommt. Sondern es kommt entscheidend darauf an, das berühmte "Gebot der Stunde" zu erkennen und es zu befolgen und in diesem Sinne "mit der Zeit zu gehen".

Träume dich nicht in die Vergangenheit zurück. Sie ist unwiederbringlich vorbei. Träume dich auch nicht voraus in die Zukunft; es kommt doch anders, als du denkst. Sondern lebe geistesgegenwärtig im Hier und Jetzt. Denn es ist ausschließlich die Gegenwart, in der der HERR dir begegnet und der in der du lieben kannst: "Man liebt nicht in der Vergangenheit - das ist Heimweh - und auch nicht in der Zukunft - das ist Sehnsucht -, sondern man liebt in der Gegenwart." (T. Bovet)

In Jesus bist du gesegnet und ins Hier und Heute gestellt, in dem du seine Stimme hören kannst.

In Jesus bist du gesegnet mit einem erfüllten Leben, mit Gelassenheit und Geistesgegenwart.