"Erhöre uns nach der wunderbaren Gerechtigkeit, Gott, unser Heil."
Psalm 65,6
Jesus spricht: "Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun."
Johannes 14,14
Christliches Beten ist zunächst ganz grundsätzlich Beten in Erhörungsgewissheit. Es ist kein Beten auf's Geradewohl nach dem Motto: "Schaden kann's ja nix." Das bleibt bestehen, auch wenn wir als Christen natürlich auch die Erfahrung der unerhörten Gebete machen. Unser Beten bleibt unterfüttert von der Gewissheit: Gott ist ein Hörer und damit auch Erhörer des Gebets. Diese Gewissheit mag immer wieder angefochten sein; dann bedeutet unser Beten auch: Wir ringen uns zur Erhörungsgewissheit durch. Wir graben und bohren im Wüstensand, bis wir auf Wasser stoßen; wir lassen nicht nach, weil wir gewiss sind: Da unten ist Wasser. Ganz sicher.
Der Beter des Psalms stützt sich dabei auf die Gerechtigkeit Gottes, auf seine Verlässlichkeit und Treue. Dass unser Beten erhört wird, liegt nicht an uns, sondern an Gott. Weil Gott gerecht ist, darum können wir auf die Erhörung unserer Gebete hoffen.
Diese Gerechtigkeit Gottes hat in Jesus ein Gesicht bekommen. ER ist die Gerechtigkeit Gottes in Person und ist uns "zur Gerechtigkeit gemacht" (1. Korinther 1,30). Darum stützt sich christliches Beten auf den Namen Jesus. Es ist Beten "in seinem Namen". Das heißt u.a. auch: Es ist ein Gebet, das auch Jesus hätte sprechen können. "In Jesu Namen beten" meint also keine Formel, die unserem Gebet Nachdruck oder Erhörungsgarantie verleiht, sondern meint ein Beten in innerer Übereinstimmung mit Jesus: Ich trete mit Jesus zusammen vor den Thron des Vaters: "Unser Vater im Himmel..."
Im Lehrtext spricht Jesus von der Bitte, die in seinem Namen an ihn selbst gerichtet ist. Das schließt in besonderer Weise Bitten ein, die sich auf etwas gründen, das Jesus selbst gesagt oder getan hat.
Beten heißt niemals, den Versuch zu unternehmen, Gott umzustimmen oder eines Besseren zu belehren oder zu überreden, doch etwas zu tun, was er eigentlich gar nicht will. Sondern christliches Beten beginnt immer damit, dass wir uns völlig einverstanden erklären mit dem Willen Gottes: "Nicht wie ich will, sondern wie du willst." (Lukas 22,42)
So sei vom neuem gesegnet mit dem "Geist der Gnade und des Gebetes."
Dein Gebet sei gesegnet mit Erfrischung, neuer Freude und Zuversicht.
Sei in die Übereinstimmung mit dem Willen das Vaters hineingesegnet und mit dem Ja zu Gottes Wegen.