Der HERR hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst. Jesaja 52,9
Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon. 1. Johannes 2,8
Erlösung finden
Es ist eine ganz wunderbare Vision des Propheten Jesaja, der das heutige Losungswort entnommen ist. Die Wächter auf den rauchgeschwärzten Mauern des zerstörten Jerusalems sehen von Weitem die Boten leichtfüßig über die Berge daherkommen. Diese Boten bringen frohe Botschaft - hier steht zum ersten Mal in der Bibel das Wort vom "Evangelium", der "Freudenbotschaft". Sie verkünden das Heil und rufen: "Dein Gott herrscht als König!" Als Antwort und Echo darauf bricht alles in Jubel aus, denn "der HERR hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst".
So ist Jesus für uns zum "Gottesboten" geworden, zum Gesandten des HERRN, der uns verkündigt: "Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!" (Matthäus 4,17) Jesus ist der, der uns erlöst und der Heilige Geist der, der uns tröstet.
Doch wer wird dieser Botschaft Gehör schenken? Wen bringt diese Botschaft zum Jubeln? Wen wird dieses Licht erleuchten - um es mit den Worten des Lehrtextes zu sagen?
In der Vision des Propheten Jesaja sind es die Trümmer Jerusalems. Das Evangelium wird den Armen und Elenden gepredigt. So fordern dich diese beiden Bibelworte heraus, diese Orte in dir aufzusuchen, dein inneres Trümmerfeld, in dem Armut und Elend und die Finsternis hausen. Denn nur dort kannst du die "gute Nachricht" vernehmen, dort will Gott seine Königsherrschaft aufrichten, dort muss das Heil Gottes verkündigt werden.
Seit der Regentschaft von Katharina der Großen in Rußland gibt es den Begriff der "Potemkinschen Dörfer". Wenn sie über Land reiste um es zu inspizieren, wurden Attrappen von gut gepflegten und von Wohlergehen zeugenden Häusern aufgestellt um den Schein zu erwecken, dass alles in bester Ordnung sei. Diese Attrappen waren die "Potemkinschen Dörfer", hinter denen weiterhin das Elend hauste.
Baue doch vor dir selbst, vor Gott und vor den Leuten keine "Potemkinschen Dörfer" auf. Bringe deine Erlösungsbedürftigkeit und alle Trostlosigkeit in Gottes Licht. Es hat wirklich schon angefangen, zu scheinen. Sei ganz gewiss: Auch wenn die Finsternis noch so übermächtig daher kommt - sie hat schon ausgespielt und ist im Niedergang begriffen.
So sei deine Trümmerlandschaft gesegnet - sie soll wieder gebaut werden!
Es sei deine Armut gesegnet werden - sie soll sich in Fülle wandeln!
Es sei dein Elend gesegnet - es soll erlöst werden!
Es sei deine Traurigkeit gesegnet - sie soll sich in Trost kehren!
Es sei deine Finsternis gesegnet - sie soll deiner Erleuchtung weichen!
So komme das Heil unseres Gottes auf dich und erfülle dich mit Jubel.