O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen. Jesaja 62,6
Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. 2. Petrus 1,19
Erleuchtet werden
In diesen beiden Bibelworten begegnen uns starke Bilder, verbunden mit ebenso starken Erfahrungen.
Da sind zunächst die "Wächter" in der Losung. Sie spielten eine Schlüsselrolle im damaligen Kommunikationsnetz. Sie konnten von weitem Freund und Feind erkennen und von den Mauern herunter in die Stadt melden. Mit Wächtern anderer Festungen standen sie über Feuer- und Rauchzeichen in Sichtkontakt. So sehen sie z.B. im Kapitel 52 als Erste das herannahende Heil Gottes und "posaunen" es in die Stadt Jerusalem hinunter: Ein wunderbares Bild für den prophetischen Zuspruch des Heils auch in unser Leben hinein. Hier sind die Wächter wohl eher ein Bild für die prophetische Fürbitte, denn der Vers setzt sich fort: "...die ihr den Herrn erinnern sollt, ohne euch Ruhe zu gönnen, lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichte und es setze zum Lobpreis auf Erden!"
Um das prophetische Wort geht es auch in dem Wort des Apostels Petrus im Lehrtext. Damit beschreibt er eine innere Erfahrung. Das eigene Innere, das "Herz" eben, erscheint oft wie ein dunkler Ort - die "dunkle Nacht der Seele". Sie wird erhellt durch das prophetische Wort - das ist ein Wort Gottes, das wie ein Licht uns innerlich aufgeht wie der Morgenstern. Dieser Morgenstern ist weit mehr als ein "erhellender Gedanke": Es ist Jesus, der sich selbst " der helle Morgenstern" nennt (Offenbarung 22,16). Von dieser Erleuchtungserfahrung spricht auch der Apostel Paulus: Gott hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, "damit durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi." (2. Korinther 4,6) Diese Erfahrung der Erleuchtung gehört sicher zu dem Kostbarsten, was uns im inneren Gebet wiederfahren kann.
In Jesus bist du gesegnet und empfängst du das Heil Tag für Tag.
Du bist gesegnet; es wird in dir nicht dunkel bleiben, der Tag ist bereits im Anbruch begriffen. Der Morgenstern wird auch dir aufgehen. Sei gewiss und getrost.